Der Islamist ist zwischen den Grenzposten gestrandet.

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Athen/Istanbul – Griechenland hat einem angeblichen IS-Kämpfer die Einreise aus der Türkei nach einem außergewöhnlichen Zuständigkeitszwist zwischen Grenzpolizisten verweigert. Die griechische Polizei teilte mit, türkische Polizisten hätten den Mann zunächst auf die griechische Seite des Grenzübergangs von Kastanies/Edirne im Nordosten Griechenlands gebracht.

Den griechischen Grenzpolizisten sagten sie demnach, dass die Aufenthaltserlaubnis des Mannes in der Türkei abgelaufen sei und er das Land verlassen müsse. Gegen den US-Bürger arabischer Abstammung lag in den Akten der griechischen Polizei nach deren Angaben nichts vor.

Gestrandet

Der Mann habe sich zunächst geweigert in Griechenland einzureisen, hieß es weiter. Daraufhin hätten die türkischen Polizisten ihn wieder in die Türkei mitgenommen. Wenig später sei der Mann jedoch wieder auf der griechischen Grenzseite erschienen und habe doch in Griechenland einreisen wollen. Diesmal hätten ihm die griechischen Grenzbehörden die Einreise verweigert und seinen Pass mit einem entsprechenden Verbot gestempelt. Der Mann sei anschließend zurück in die Türkei gegangen. Eine offizielle Stellungnahme von türkischer Seite gab es zunächst nicht.

Die türkische Nachrichtenagentur DHA hatte zuvor berichtet, ein von der Türkei abgeschobener Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sei zwischen der griechisch-türkischen Grenze gestrandet. Dabei handle es sich vermutlich um einen amerikanischen IS-Anhänger, den türkische Kräfte während ihrer Offensive in Nordsyrien gefasst hatten. Auf einem Video war zu sehen, wie der Mann zwischen den beiden Grenzposten herumläuft, ruft und winkt.

Zwar hatten die türkischen Stellen zuvor erklärt, einen amerikanischen IS-Kämpfer abgeschoben zu haben. Details zum Vorgang nannte die Regierung jedoch nicht. (APA, 12.11.2019)