Der US-Lebensmittelriese Kraft Heinz und der niederländisch-britische Verbrauchsgüterkonzern Unilever werden künftig keine Werbekampagnen mehr auf der Pornoseite Pornhub schalten. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die Kritik, die es nach einem Bericht der "Sunday Times" gab, dass die beiden Konzerne im Umfeld von möglicherweise illegaler Pornografie werben, berichtet der deutsche Branchendienst W&V (Werben & Verkaufen).

Der "Sunday Times" zufolge gebe es auf Pornhub einzelne Videos, die "sexualisierte Darstellungen von Minderjährigen" und heimliche Aufnahmen von Frauen in der Öffentlichkeit enthalten. Pornhub weist den Vorwurf zurück. Es handle sich um "legale, einvernehmlich produzierte Videos", die allerdings unter Titel wie "Teenagers on busses" zu finden sind.

In diesem Umfeld sind die Werbeanzeigen von Kraft Heinz und einer Unilever-Tochter aufgetaucht. Kraft Heinz hatte Anfang des Jahres für einen zweideutigen Super-Bowl-Spot der Lebensmittelmarke Devour mit dem Thema "Foodporn" geworben, schreibt "W&V" am Dienstag.

DEVOUR Foods

Bei Unilever geht es um eine Kampagne des Dollar Shave Club, ein Startup, das der Konzern im Jahr 2016 übernommen hatte. Die Kampagne soll auf Pornhub ohne das Wissen Unilevers geschalten worden sein, betont der Konzern. (red, 12.11.2019)