Pimentón-picante-Chilipulver passt beispielsweise zu gebratenem Fisch.

Foto: Lukas Friesenbichler

Die reifen Paprika werden zwei Wochen über Eichenholz geräuchert und getrocknet und dann zu feinem Paprikapulver vermahlen. In der spanischen Chorizo-Wurst ist es für den rauchigen Geschmack und die angenehme Schärfe verantwortlich.

Auch auf gebratenem Fisch macht sich das leuchtend rote Pulver gut. Vegetarischen Gerichten verleiht es ein wunderbares "Speckwürferl-Aroma" und es eignet sich hervorragend dazu, mutige Kinder an scharfes Essen heranzuführen.

Wer mehr über das Schmecken und Würzen mit Schärfe erfahren will, dem sei das Buch "Alles Chili" von den Betreibern der "Chili-Werkstatt" empfohlen. Simone J. Taschée und Klaus Postmann haben darin alles aufgelistet, was unserem Essen Schärfe verleihen kann.

Simone J. Taschée & Klaus Postmann, Alles Chili, Schmecken – Würzen – Kochen, Braumüller Verlag, 2019, 304 Seiten, € 25,- , ISBN-13: 978-3-99100-259-8
Foto: Braumüller Verlag/Michael Rathmayer

Die Chilisortenkunde gibt Auskunft, woher die Scharfmacher kommen, unter welchen Bezeichnungen sie noch gehandelt werden und ganz wichtig: wie scharf sie sind. Dabei geht es nicht nur um den Schärfegrad – 10 + ist das Ärgste -, sondern auch um den Schärfeantritt, also ob es sofort oder verzögert heiß wird. Auch wie lange die Schärfe anhält und ob sie "wild & brutal" oder "ruhig & elegant" daherkommt.

Doch es muss nicht immer Chili sein, auch andere Scharfgewürze werden vorgestellt. Etwa der fruchtige Erdspross Ingwer (Schärfegrad 7, unmittelbar, "wild & brutal), oder der Kubebenpfeffer (Schärfegrad 7, verzögert, "fruchtig & fest"), aber auch heimische Gewürze wie Senfkörner und Kren zählen dazu.

Im letzten Drittel geht es um Rezepte mit den Scharfmachern. "Vampireintopf" oder "Wiener Feuerwehrgulasch" oder "Glühender Apfel-Crumble" bringen die Geschmacksnerven auf Trab. (Helga Gartner, RONDO, 27.11.2019)