Wann ist ein Mann ein Mann?", fragt Kiesbauer zum Talkstart.

Foto: PULS 24/ Bernhard Eder

Im größeren Konzernsender ATV vermittelt Arabella Kiesbauer (50) gerade wieder landwirtschaftlichem Personal neue Partner, mit ansehnlichen Quoten nahe den 400.000 Zuschauer für Bauer sucht Frau. Ab kommender Woche talkt sie bei Puls 24, für den ProSiebenSat1Puls4 bisher keine Zuschauerzahlen freigibt.

Kiesbauer wurde schon zum Start von Puls 24 Anfang September als Talkerin des Newsprogramms gehandelt, wie auch DER STANDARD berichtete. Puls 24 füllt die angekündigte tägliche Talkleiste um 21 Uhr seit dieser Woche schrittweise: Diesen Montag talkte erstmals Corinna Milborn, Infochefin der Sendergruppe in Österreich und langjährige Moderatorin von Pro und Contra in Puls 4, in Milborn auf Puls 24. Kommenden Dienstag startet Die Arabella Kiesbauer Show. Weitere Wochentage werden wohl in den nächsten Wochen befüllt.

Schniedel-Woods

Folge 1 fragt "Wann ist ein Mann ein Mann?" – und zwar mit Sonya Kraus (Femme Fatal), Dagmar Koller, Ex-Neos-Chef Matthias Strolz und dem "Pick-up-Guru" Maximilian Pütz.

Gleich die Premiere bei Puls 24 beginnt eine Dreiviertelstunde später – ihr Gast Strolz braucht davor nämlich eineinhalb Stunden, um dieselbe Frage ab 20.15 Uhr auf Puls 4 zu klären. Für Strolz trifft ... am Männertag besucht der ehemalige Parteichef ein Männercamp mit dem schönen Titel "Man in the Woods", um sich dem Mannsein zu widmen.

Gegen Kiesbauers ersten Talk auf Puls 24 lässt Muttersender Puls 24 dann den Seitenblickewinzer Leo Hillinger antreten.

Die Fragen der Männlichkeit versprechen trotz langer Talkpause einen thematisch fast nahtlosen Anschluss an Kiesbauers Anfänge jenseits des ORF-Jugendmagazins X-Large. Als jüngere Antwort auf Hans Meiser und Ilona Christensen auf RTL talkte die Österreicherin ab 1994 in Arabella auf ProSieben werktäglich.

Lust oder Laster

Erstes Thema: "Fremdgehen – Lust oder Laster?" Es wurde thematisch noch schärfer, was dem Format streckenweise den Ruf einer Krawallshow eintrug – und den Sender einige Titel entschärfen ließ. Aus "Ich schäme mich für meinen Busen" wurde etwa "Meine Formen sind zu weiblich". 1996/97 hatte Kiesbauer zudem eine wöchentliche Late-Night-Show, Arabella Night, auf ProSieben und 2000/2001 ein wöchentliches Magazin, Arabella sucht.

"Deutschlands erste farbige Moderatorin" (ProSieben) erhielt in den 1990ern dutzende Drohbriefe von Rassisten. Der rechtsradikale steirische Attentäter Franz Fuchs schickte Kiesbauer 1995 eine Briefbombe in die Redaktion. Eine Assistentin wurde durch den Sprengsatz leicht verletzt.

Schon gegen Ende von Arabella (2004) wurden die Shows größer, jedenfalls im kleineren ORF: einige Staffeln der Gesangscastingshow Starmania und Comeback auf ProSieben, eine Menge Opernball-Moderationen für den ORF, 2012 noch der Life Ball im ORF. Ab 2012 präsentierte Kiesbauer den Kiddy Contest auf Puls 4, ab 2014 dann Bauer sucht Frau auf ATV.

ProSiebenSat1Puls4 feierte in den vergangenen Wochen die Quoten der aktuellen Agrarkuppelei. An die 20 Prozent Sendungsmarktanteil bei der Werbezielgruppe bis 49 Jahre und im Sendungsschnitt mehr als 380.000 Zuschauer schaffte das Format in der schon 16. Staffel in Österreich. Kiesbauer wird Bauer sucht Frau laut ProSiebenSat1 auch weiterhin präsentieren. (Harald Fidler, 13.11.2019)