Ganz langsam fällt der Asteroid zurück.
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Tokio – Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 hat nach erfolgreicher Mission den Asteroiden Ryugu wieder verlassen und sich auf den Weg zurück zur Erde gemacht. Sie werde im November oder Dezember nächsten Jahres zurückerwartet, gab die japanische Raumfahrtbehörde JAXA bekannt. "Wir sind dem Asteroiden Ryugu dankbar und sind ehrlich gesagt traurig, ihn zu verlassen", so Projektmanager Yuichi Tsuda.

Hayabusa 2 war im Dezember 2014 in Japan gestartet und hatte nach fast vier Jahren Reisezeit Ende Juni vergangenen Jahres ihr Ziel erreicht: den etwa 0,9 Kilometer durchmessenden Asteroiden (162173) Ryugu. Der zieht nicht im Asteroidengürtel seine Bahn, sondern umkreist die Sonne auf einer Bahn, die kaum weiter als die der Erde um die Sonne ist. Dabei kreuzt er auch die Umlaufbahn der Erde.

Zivilisierte Freude im Missionszentrum: Dort bekannte man glücklich darüber zu sein, "aus den vielen Fehlern der Vorgängermission gelernt zu haben".
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Japans Hayabusa-Missionen sollen den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen, indem sie Relikte aus dessen Anfangszeit näher untersuchen. Die erste Sonde hatte 2005 den erdnahen Asteroiden (25143) Itokawa besucht und Proben von dessen Oberfläche entnommen. Hayabusa 2 hat das gleiche bei Ryugu getan, durch das Abfeuern eines Projektils aber erstmals auch Material aus einer tieferliegenden Schicht gewonnen.

Wissenschafter vermuten, dass in dem aufgeworfenen Material Spuren aus der Zeit enthalten sind, als das Sonnensystem vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstand. Es könnte organische Moleküle sowie Wasser enthalten, so die JAXA. Solche Asteroiden könnten bei Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten gebracht haben.

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Nun steht der Sonde noch ein weiter Heimweg bevor. Auf der Erde landen wird sie jedoch nie.
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Hayabusa 2 soll zunächst noch letzte Nahaufnahmen vom Asteroiden machen. Sobald die Sonde in einigen Tagen eine Entfernung von 65 Kilometern erreicht hat und damit der Anziehungskraft des Asteroiden entkommen ist, wird sie ihren Ionen-Antrieb testen, wie die JAXA mitteilte. Dies werde bis zum 2. Dezember dauern. Erst danach werde die Sonde ihre eigentliche Reisegeschwindigkeit aufnehmen.

Die eingesammelten Proben befinden sich in einer Kapsel, die die Sonde bei einem Vorbeiflug über der Erde abwerfen wird. Da ihr Treibstoff dann voraussichtlich noch nicht verbraucht sein wird, überlegt das Missionsteam derzeit, sie danach zu einem weiteren Asteroiden zu schicken und die ersten Nahaufnahmen von ihm zu liefern. (red, 13. 11. 2019)