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Insbesondere der Campus der China University Hongkong war in den letzten Tag Ort der Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Polizei. Im Bild wird eine Brücke zum Campus blockiert.

Foto: Reuters / Thomas Peter

Kopenhagen/Hongkong – Eine dänische Universität hat seinen in Hongkong lebenden Studenten wegen der dortigen Demonstrationen die Rückreise nach Dänemark nahegelegt. Die Hochschule habe sich zu dem Aufruf entschlossen, nachdem sie Berichte gesehen habe, wonach Studierende ihre Wohnheime verlassen mussten, weil diese in Brand gesetzt worden seien, sagte der Rektor der Technischen Universität Dänemarks (DTU), Anders Overgaard Bjarklev, am Mittwoch in einer Morgensendung des dänischen Rundfunks.

Unterdessen haben Demonstranten am Mittwoch den dritten Tag in Folge Teile der Finanzmetropole zum Erliegen gebracht. Der Betrieb an zahlreichen U-Bahn-Stationen musste eingestellt werden, weil Demonstranten im Berufsverkehr die Züge an der Weiterfahrt hinderten.

Blockade wichtiger Straßen

Radikale Demonstranten warfen überdies Brandsätze und verwüsteten Straßen, wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete. Protestierende blockierten auch Straßenkreuzungen. Die Behinderungen sorgten dafür, dass viele Menschen zu spät zur Arbeit kamen. Mehrere Universitäten und Schulen sagten den Unterricht am Mittwoch ab.

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Ein verwundeter Demonstrant liegt bei seiner Festnahme am Boden.
Foto: REUTERS / ATHIT PERAWONGMETHA

Hongkong hatte zu Beginn der Woche zwei der gewaltsamsten Tage seit Ausbruch der regierungskritischen Proteste vor mehr als fünf Monaten erlebt. Insbesondere der Campus der China University Hongkong wurde am Dienstag zur Kampfzone. Wie die Polizei mitteilte, nahm sie 142 Demonstranten fest. Zehn Menschen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Auch am Mittwoch bereiteten sich radikale Demonstranten mit Brandsätzen und Pflastersteine auf neue Zusammenstöße auf dem Gelände der Universität vor.

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Demonstranten warfen Pflastersteine.
Foto: REUTERS / ATHIT PERAWONGMETHA

Mindestens 80 Stundenten vom chinesischen Festland verließen am Mittwoch die Stadt, weil sie fürchteten, ins Visier der Demonstranten zu geraten, berichtete die "South China Morning Post". In Hongkongs chinesischer Nachbarstadt Shenzhen standen demnach kostenlose Unterkünfte bereit. Auch Studenten aus Taiwan traten demnach die Heimreise an. (APA, 13.11.2019)