Bild nicht mehr verfügbar.

Überwachung zuhause wird immer mehr zum Thema.

Foto: reuters

Überwachungssysteme sind nicht mehr etwas, das sich nur wohlhabende Familien leisten können. Mittlerweile sind sie günstig, lassen sich einfach einrichten und über Smartphone-Apps ohne große Komplikationen steuern. Entsprechend kommt es in Haushalten immer öfter zu Diskussionen über die Frage, ob man sich solche aneignen sollte. Die Debatte: Wie normal ist es, dass ein Gerät das Geschehen im Haushalt aufzeichnet? Und zu welchem Schluss kommt man nach einer Abwägung zwischen Sicherheit und Privatsphäre?

Indoor-Überwachung

Solche Debatten lassen sich auch immer wieder im Netz beobachten , etwa auf Reddit. "Slate" hat mit einer Lehrerin zu diesem Thema gesprochen. Sie klagt darüber, dass ihr Mann, ein Mitarbeiter im US-Militär, nicht nur Outdoor-Überwachungskameras installieren will, sondern auch das Eigenheim drinnen aufzeichnen lassen möchte. Ihr Mann habe zunächst den Sicherheitsaspekt betont, weswegen sie sich einverstanden gezeigt hatte.

Seit er aber für einen Einsatz das Land verlassen hat, sei die Verwendung der Kameras immer mehr in die Höhe gestiegen. Immer dann, wenn er Heimweh habe, logge er sich ein und beobachte, ob sie schon von der Arbeit zurück sei. Laut der Frau sei er zwar nicht eifersüchtig, dennoch sei es ihr als sehr privatsphärebewusste Person unangenehm.

Gefahren

Immer wieder gibt es Berichte über Missbrauch anhand der Möglichkeiten, die durch Smart Home entstanden sind: Etwa eben die Beobachtung mittels Kamera, aber auch die ungefragte Nutzung des smarten Thermometers oder der Lichter. Der zuerst unschuldige Vorschlag, eine Kamera zu besorgen, kann hingegen in Stalking ausarten. Technologie eröffnet dabei plötzlich neue Mittel, um andere zu kontrollieren.

Letzten Endes ist die Installation von Überwachungsmaßnahmen eine Frage des Respekts. Während der Wunsch nach mehr Sicherheit ein natürlicher ist, ist es genauso jener nach Privatsphäre. Im Falle der Lehrerin und ihres Mannes kam man zu dem Kompromiss, dass Kameras zwar aufgestellt werden, allerdings nur bei den Ein- und Ausgängen. (red, 13.11.2019)