Die "Landraub"-Dokumentation von Kurt Langbein und Christian Brüser war Teil eines ORF-2-Schwerpunkts zum Thema Klima.

Foto: ORF/Langbein & Partner

Einen ganzen Tag, von 6.30 Uhr bis 2.45 Uhr, widmete sich ORF 2 am Dienstag und Mittwoch dem Thema Klima. Moderiert von Tarek Leitner, Tobias Pötzelsberger und Simone Stribl – Letztere brachte die via ORF-Community eingeholten Reaktionen der Seherschaft ein – wurden Riesenportionen an Fakten und Infos über die menschengemachte Erwärmung der Erdatmosphäre serviert.

Das meiste davon war höchst sehenswert – wenn auch der Schwerpunkt sehr auf Österreich lag und auch hier einer gewissen Tendenz zur Kleinräumigkeit nicht entbehrte. Gezeigt wurden etwa Beiträge über den zu erwartenden Wasserschwund in den Tiroler Alpen und geplante Maßnahmen dagegen sowie über Initiativen, um sich den Folgen der höheren Durchschnittstemperaturen anzupassen: Mischwald statt Fichtenmono kultur also, Kiwi- und Weinanbau auf 1000 Meter Seehöhe oder auch Kunstschnee für die Pistengaudi.

Und doch blitzte dann und wann die ganze Wucht des Problems und seiner Begleiterscheinungen auf. Spätnachts etwa, in der Landraub-Dokumentation Kurt Langbeins und Christian Brüsers – aber auch zur Primetime, als im Studio grafisch der CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen österreichischen Autobesitzers und Konsumenten visualisiert wurde. Dieser wurde mit seinem erlaubten Maximalausstoß im Jahr 2050 verglichen, so das Pariser Klimaziel – nur zwei Grad Erwärmung – erreicht werden soll: Der Ausstoß müsste sich um 90 Prozent verringern. Mit Südfrüchteanbau am Berg wird das nicht zu erreichen sein. (Irene Brickner, 13.11.2019)