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Eine WHO-Gesundheitsbeauftragte bei der Vorbereitung von Impfungen gegen Ebola für medizinisches Personal im Kongo.

Foto: AP/Sam Mednick

Kinshasa – In der Demokratischen Republik Kongo kommt nun ein zweiter Impfstoff gegen die seit mehr als einem Jahr grassierende Ebola-Epidemie zum Einsatz. Der für den US-Konzern Johnson & Johnson produzierte Impfstoff werde seit Donnerstag in Goma verwendet, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) mit. Innerhalb von vier Monaten sollen demnach 50.000 Menschen damit geimpft werden.

Mehr als 250.000 Menschen sind seit Anfang August 2018 mit einem Impfstoff des Pharmakonzerns Merck geimpft worden. Die WHO hatte auf die Einführung eines zweiten Impfstoffs gedrängt. Sie sieht darin "potenziell ein zusätzliches Mittel", um die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.

Ärzte ohne Grenzen hatte im September die bis dahin erreichte Impfquote als "in hohem Maße unzureichend" kritisiert und der WHO vorgeworfen, die Impfdosen strikt zu limitieren. Es werde viel zu langsam geimpft, und nur ein Bruchteil der betroffenen Bevölkerung profitiere davon, erklärte die Organisation damals. Die Gründe für die Einschränkungen seien unklar, erklärte MSF weiter. Die WHO wies die Vorwürfe zurück.

Grassiert seit Sommer 2018

Die Ebola-Epidemie im Kongo war am 1. August 2018 ausgebrochen. Es ist bereits die zehnte in dem Land. Betroffen ist vor allem der Osten des Landes. Im Juli hatte die WHO wegen der Ebola-Epidemie im Kongo den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Mindestens 2.100 Menschen kamen seit dem Ausbruch ums Leben.

Das Ebola-Virus war erstmals 1976 im Norden der Demokratischen Republik Kongo registriert worden und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Die Betroffenen leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Bei der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika 2014/2015 verloren über 11.000 Menschen ihr Leben. Es war der bisher schlimmste Ausbruch. (APA, 14.11.2019)