Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Funkturm mit 4G- und 5G-Antennen.

Foto: Reuters

Der nächste Mobilfunkstandard 5G verspricht viel höhere Bandbreiten, bessere Latenzen und auch erhöhte Sicherheit. Lücken gibt es aber offenbar trotzdem noch, sagen Forscher der Purdue University und University of Iowa. Sie haben fast ein Dutzend Schwachstellen entdeckt. Die insgesamt elf entdeckten Lücken könnten bedenkliche Angriffe erlauben. Gefunden haben die Wissenschaftler sie, nachdem sie selbst eine Fake-Funkzelle einrichteten.

Handys, die sich damit verbanden, ließen sich orten. Außerdem gelang es, ihnen gefälschte Notfallalarme zuzuschicken, fasst Techcrunch zusammen. Es sei auch machbar, sie komplett vom Netz zu trennen. In bestimmten Fällen sei es außerdem auch möglich, eine weniger sichere Verbindung zu erzwingen, die dann zur Abhörung missbraucht werden könne.

GSMA sieht wenig Gefahr

Diese Attacken sind prinzipiell auch gegen LTE-Netzwerke möglich, heißt es weiter. Auch teures Equipment ist nicht Voraussetzung, es reiche "praktisches Wissen" über 4G- und 5G-Netzwerke, eine passende Antenne und Software, die agiert wie eine Funkzelle. Die Forscher haben den weltweiten Verband der Netzwerkbetreiber (GSMA) über ihre Entdeckungen informiert. Von einer Veröffentlichung ihres Proof-of-Concept sehen sie ab.

Bei der GSMA beurteilt man die aufgezeigten Schwächen anders. Diese seien entweder praktisch irrelevant oder von geringer Gefährlichkeit. Es könne aber zu Änderungen im 5G-Standard kommen, dort wo Formulierungen nicht eindeutig seien.

Seitens der Wissenschaftler heißt es, dass manche der Probleme sich im Rahmen des aktuellen Designs von 5G einfach beheben ließen, andere aber wiederum "nennenswerte Änderungen" am Protokoll voraussetzen würden. (red, 14.11.2019)