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Fliegen zählt wohl zu den schönsten Beschäftigungen und menschlichen Errungenschaften, die es gibt. Wer einmal im Cockpit eines Fliegers in die Luft gegangen ist, will es immer wieder tun. Ein günstiger Spaß ist dieses Hobby aber nicht. Dank einer Vielzahl an Flugsimulatoren können Amateure regelmäßig in den Flieger steigen, ohne die eigenen Ersparnisse plündern zu müssen. Microsoft will 2020 mit dem "Flight Simulator" das Genre ordentlich voranbringen und Hobbypiloten begeistern. DER STANDARD konnte auf der X019 einen ersten Blick auf das Spiel für PC und Xbox One werfen.

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Napoli, Seattle und Gebirge

Vorweg: Die virtuelle und reale Flugerfahrung des Autors fiel bislang minimal aus. Ein früherer "Flight Simulator" wurde einmal angespielt, bei einem Fallschirmsprung wurde im Cockpit mitgeflogen. Trotzdem wurden todesmutig insgesamt drei Flüge der Demo-Version bestritten: ein freier Flug über Napoli, eine Start-Challenge in Seattle und eine Lande-Challenge in den Bergen. Dabei kam es zu zwei ungewollten und einem gewollten Absturz.

Drei verschiedene Flieger

Geflogen wurde mit einer Cesna 172, einer Robin DR-400 und einer TBM 913. Die Maschinen wiesen – so wie das ein absoluter Amateur beurteilen kann – ein unterschiedliches Flugverhalten auf. Während den rund zehnminütigen Flügen schalteten die anwesenden Entwickler auch unterschiedliche Wettereffekte hinzu, was einerseits den Spieler ins Trudeln brachte, andererseits auch ordentlichen Einfluss darauf nahm, wie sich der Flieger verhielt. Für einen Flugsimulator-Neuling eine ordentliche Herausforderung, die neben Angstschweiß aber auch eine Menge Spaß mit sich brachte.

Wenn man Entwickler zum Staunen bringt

Bei dem freien Flug über Napoli war die große Herausforderung zahlreicher, das Flugzeug "ruhig" zu halten. Dies gelang nach einer kurzen Eingewöhnungszeit dank Tipps des Spiels und der ständigen Betreuung der Entwicklung mehr oder weniger. Die Landung im Gebirge gestaltete sich trotz Windstille deutlich schwieriger. Einmal wurde der Motor zu schnell abgedreht, dann die Landebahn zu schnell angesteuert. Beim dritten Mal gelang die Landung dann, was für verdutzte Gesichter bei den Entwicklern und dem Autor selbst sorgte. Allerdings zerschellte der Flieger bei dem Versuch fast.

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In die Fenster von Häusern reinschauen

Neben der perfekten Flugsimulation will Microsoft auch einen möglichst hohen Detailgrad bei der Landschaft bieten. Zwei Petabyte Daten werden hierfür verwendet, zugleich kommen auch prozedural generierte Objekte wie Autos zum Einsatz. Und ja, Microsofts "Flight Simulator" ist in dieser Hinsicht eine Erfahrung, die man noch nie zuvor gemacht hat. Bei einem Tiefflug kann man die Fenster von Häusern zählen und Straßen, die man zuvor zu Fuß durchschritten ist, mit Leichtigkeit wiedererkennen.

Übermächtiger Wettergott

Dem nicht genug, kann man die Tageszeit inklusive Wettereffekte augenblicklich abändern. Napoli bei Nacht? Kein Problem. Seattle bei strahlendem Sonnenschein? Jederzeit. Den Vesuv bei starker Bewölkung und Wind überfliegen? Ein Mausklick genügt. Ist der hohe Detailgrad der Landschaften nicht schon beeindruckend genug, kann man sich auch als Wettergott betätigen, um dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufzusetzen. Auch wenn das Fliegen für einen Neuling noch so anstrengend ist, bietet das Spiel hier eine ziemliche Entspannung und einen Wow-Effekt, der nicht aufhören will.

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Ausblick

Freilich gibt es rund um das Spiel noch einige offene Fragen. Bislang weiß man, dass Microsofts "Flight Simulator" für PC und Xbox 2020 erscheint. Angesichts des Gesehenen dürfte das Spiel sehr hohe Systemanforderungen aufweisen und wohl auch nicht mehr für die aktuelle Konsolengeneration erscheinen. Fraglich ist auch, ob es nicht doch noch zu einem Downgrade kommen könnte und vorab ein Grafikwunder gezeigt wurde, das nur auf sündteuren Rechnern läuft. Sollte der "Flight Simulator" nächstes Jahr in dieser Form kommen, ist das Spiel auf jeden Fall eine einzigartige Erfahrung, die neue Maßstäbe setzt. (Daniel Koller aus London, 15.11.2019)