Dominic Thiem wird ready sein für Samstag.

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Alexander Zverev aber auch.

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London – Dominic Thiem bestreitet sein erstes Halbfinale im Rahmen der ATP Finals gegen Alexander Zverev. Der Titelverteidiger aus Deutschland setzte sich am Freitagabend im letzten Gruppenmatch des Events in der Londoner O2-Arena gegen den Russen Daniil Medwedew nach 78 Minuten mit 6:4,7:6(4) durch und sicherte sich so den letzten Semifinalplatz.

Thiem, Sieger der Gruppe "Björn Borg", trifft nun am Samstag (21.00 Uhr MEZ/live ServusTV, Sky) auf den Zweiten der Gruppe "Andre Agassi", Zverev. Davor kämpfen Roger Federer und Stefanos Tsitsipas um den ersten Finalplatz. Durch den Sieg Zverevs ist Rafael Nadal trotz zweier Marathon-Siege knapp ausgeschieden.

"Ich muss mich immer noch verbessern. Es wird jetzt nicht leichter, wir sind im Semifinale, und nur die vier besten Spieler sind noch da. Ich muss mein bestes Tennis spielen, um eine Chance zu haben", sagte Zverev nach dem Erfolg über Medwedew, der überraschend ohne Sieg ausgeschieden ist. Dadurch steht auch fest, dass sich Thiem mit einem Finaleinzug im Ranking wieder auf Platz 4 schieben könnte.

"Er fühlt sich komplett wohl"

Zverev und Thiem sind ja auch recht gut befreundet, darin sieht Zverev aber kein Problem. "In dieser Phase ist es gar nicht schwer. Wir spielen im Semifinale der Tour Finals. Wir haben beide das ganze Jahr unglaublich gut gespielt, natürlich auch diese Woche."

Schon zuvor hatte sich Thiem auch über den möglichen Gegner Zverev geäußert. "Er hat letztes Jahr hier gewonnen, was ein Riesenvorteil für ihn ist. Er geht da in die Halle und fühlt sich komplett wohl", erklärte Thiem. Zu den Stärken Zverevs: "Wahnsinn, wie schnell er serviert die ersten zwischen 140 und 145 Meilen. Dass heißt, es ist schon mal ziemlich schwer, ihn zu breaken. Von hinten hat er sicher eine der besten Rückhände auf der Tour. Gegen ihn wird es wahrscheinlich cleverer sein, ein bisserl mehr über die Vorhand zu spielen."

In den Head-to-Heads mit dem Deutschen liegt Thiem mit 5:2 voran. Das bisher letzte Duell mit dem Weltranglisten-Siebenten hat der Niederösterreicher im Viertelfinale der French Open 2018 mit 6:4,6:2,6:1 gewonnen.

Noch am Freitagabend stellte sich Österreichs Tennis-Star kurz den österreichischen Medien zur Verfügung und gab auch ein Update über seinen Gesundheitszustand. "Es geht mir viel besser. Die zwei Tage haben mir gut getan, da es nicht so anstrengend war", schilderte Thiem.

Sorgen

"Ich habe mir schon ein bisschen Sorgen gemacht. Nicht gestern, sondern am Dienstag und Mittwoch", gestand Thiem. "Ich hoffe, dass es am Samstag noch einmal eine Steigerung gibt."

Zum bisher letzten Mal unter voller Anspannung ist Thiem eigentlich am Dienstag beim Matchball nach dem Thriller gegen Novak Djokovic gestanden. Dieses Adrenalin-Level wieder aufzubauen, darin sieht Thiem keine Probleme. "Das kommt komplett von selbst. Es war im Training echt in Ordnung. Dann kommt es von Stunde zu Stunde immer mehr. Spätestens wenn ich mich am Center Court einschlagen werde, wenn sich die Arena langsam füllt, werde ich voll bereit sein."

"Das gute Level wieder abrufen"

Eine kleine Zwischenbilanz lässt ihn voller Ehrgeiz ins Wochenende blicken. "Es war eine super Woche bis jetzt, ich habe ein großes Ziel erreicht mit dem Halbfinale. Wir wissen alle, dass das jetzt nicht genug ist für mich", versprach er. Wenn er schon im Halbfinale stehe, dann wolle er das auch unbedingt gewinnen. "Es wird richtig schwer. Ich freue mich auf die Partie und hoffe, dass ich das echt gute Level, dass ich in den letzten Wochen und Monaten gezeigt habe, wieder abrufen kann."

Froh war Thiem jedenfalls, dass ihm selbst die mühsame Rechnerei wegen des Aufstiegs dieses Jahr erspart geblieben ist. "Das ist richtig tough. Für mich ist es wurscht, ich habe am Dienstag gewusst, ich bin weiter, das war angenehm dieses Jahr."

Die Erkenntnis ist die Wichtigkeit des Auftaktsieges. "Es ist ein sehr spezielles System. Ich habe die letzten drei Jahre das negativ erlebt und dieses Jahr positiv, wie wichtig es ist, die erste Partie zu gewinnen." (APA, 15.11.2019)

Head-to-Head

Thiem – Alexander Zverev (GER-7/22 Jahre) 5:2

2016 München (Sand/SF): Thiem 4:6,6:2,6:3
2016 Nizza (Sand/Finale): Thiem 6:4,3:6,6:0
2016 French Open (Sand/3.R.): Thiem 6:7(4),6:3,6:3,6:3
2016 Peking (Hart/1.R.): Zverev 4:6,6:1,6:3
2017 Rotterdam (Hart/1.R.): Thiem 3:6,6:3,6:4
2018 Madrid (Sand/Finale): Zverev 6:4,6:4
2018 French Open (Sand/VF): Thiem 6:4,6:2,6:1