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Ein Aldi-Kunde sieht in dem Handeln des Unternehmens eine "Unterwerfung".

Foto: reuters/Nicholls

Wieder einmal gibt es Aufregung um einen christlichen Feiertag und ein Produkt eines Unternehmens. Auf Facebook beschwert sich ein Kunde des Lebensmittelhändlers Aldi Süd – zu dem auch die österreichische Kette Hofer gehört –, der Weihnachten bedroht sieht. Der Grund: Aldi verkauft eine Topfpflanze unter dem Namen "Winterstern". Darin verortet er eine Verschwörung, die die Umbenennung des Angebots von "Weihnachtsstern" zur Folge habe.

"Vorauseilender Gehorsam"

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"Der vorauseilende Gehorsam, der sich nahtlos in die Umbenennungen von Weihnachtsmärkten in "Wintermärkte" anschließt, wäre gewiss nicht im Sinne der alten Gebrüder Albrecht gewesen, von denen bekannt ist, dass sie praktizierende Katholiken waren", schreibt er. Sein Fazit: "Sie würden wahrscheinlich beide in ihrer Urne rotieren, ob der Unterwerfung der neuen Aldi-Süd-Administration gegenüber linken Foren und dem Islam."

Verwechslung vermeiden

Das Social-Media-Team des Händlers reagierte – ebenso wie zahlreiche empörte Poster – auf den Beitrag. "Bei dem Winterstern handelt es sich nicht um den klassischen roten Weihnachtsstern (den wir übrigens auch noch als Busch anbieten werden), sondern um eine Abwandlung", lautet die Erklärung.

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Um eine Verwechslung zu vermeiden, habe man sich für einen anderen Namen entschieden. Der Nutzer dürfe ihn aber gerne "Horst" nennen, wenn er sich besser fühle, reagiert der Mitarbeiter ironisch. Auf die restlichen Vorwürfe wolle man gar nicht eingehen. "Seit jeher begrüßen wir und unsere Gründer alle Menschen, gleich welcher Religion, sozialer, ethischer oder nationaler Herkunft oder Staatsangehörigkeit", schreibt das Team. Seine "seltsamen" Mutmaßungen dürfe er daher anderswo verbreiten.

Verschwörungstheorien

Aufregung rund um eine angebliche Unterwerfung gegenüber dem Islam hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben – egal ob zu Weihnachten, Ostern oder zum Nikolo. Zu Ostern etwa ärgern sich immer wieder über den Verkauf von "Schmunzelhasen" – und verorten ebenso einen vermeintlichen "Kniefall vor dem Islam". (red, 16.11.2019)