Ein junger, aufmerksamer Polizist wird bei einer nächtlichen Kontrolle auf einer Landstraße rücksichtslos von einem Lkw überfahren und stirbt. Der jüngste "Tatort"-Fall "Die Pfalz von oben" (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) bringt nach fast 30 Jahren eine Begegnung von Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihrem Kollegen Stefan Tries, der erneut von Ben Becker gespielt wird. Der Krimi, der in einem abgelegenen Dorf in der deutschen Provinz spielt, schließt an "Tatort – Tod im Häcksler", Odenthals dritten Einsatz aus dem Jahr 1991, an.

"Spannend ist die Auflösung des ländlichen Schlamassels nur bedingt, man ahnt oft, was kommt", schreibt Birgit Baumann im TV-Tagebuch des STANDARD. Aber die traurige Geschichte von Odenthal und Tries, die einander mal zugetan waren und nichts daraus gemacht haben, sei "sehenswert – vor allem dank Ben Becker, der als Wrack zu deprimierender Tiefform aufläuft".

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Der aktuelle Falle beziehe "seinen Reiz weniger aus dem Krimiplot als aus dem Wiedersehen nach einem halben Leben", meint auch Claudia Tieschky in der "Süddeutschen Zeitung". Und auf die Frage, ob mach die Folge anschauen soll: "Ja! Aber unbedingt vorher 'Tod im Häcksler' von 1991. Wegen der Klamotten, aus Sentimentalität und weil Lena Odenthal nicht wie ein Model, sondern wie Ulrike Folkerts aussieht."

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Der Blick in die Vergangenheit hole aus "aus dem Arbeitstier Lena die Lebefrau an die Oberfläche", schreibt Inna Hartwich in der "Neuen Zürcher Zeitung". Das sei "ein ungewöhnlicher Anblick". In der zeitweiligen Entspanntheit würden sich die "anfänglich gehässigen Ermittlerinnen Lena Odenthal und Johanna Stern (Lisa Bitter) langsam als Team finden".

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In einer der schönsten Sequenzen, so Christian Buß im "Spiegel", sehen wir "die Kommissarin aus der Stadt und den Provinzbullen zu Bob Dylans 'Lay Lady Lay' eng tanzen, um dann Flashbacks zum 'Tatort'-Tête-à-Tête von vor 28 Jahren zu sehen". Regisseurin Brigitte Maria Bertele inszeniere "gekonnt zwischen Rausch und Absturz, ohne das Odenthal-Abenteuer moralisch zu beschweren". (red, 17.11.2019)

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