Dieses herbstliche Dessert liebt man in Norditalien genauso wie in der Schweiz und in Frankreich: süßes Maronipüree mit einem Gupf Schlagobers drauf. Majestätisch wie der echte Montblanc. 

Das Dessert der Armen

In Italien ist der Montebianco vor allem im Aostatal, im Piemont und in der Lombardei verbreitet. Überall dort, wo Edelkastanien gut gedeihen. Bis ins 17. Jahrhundert lässt sich der Nachtisch zurückverfolgen. Damals konnten sich nur die Reichen den Luxus eines Desserts leisten. Die meisten anderen hatten in den kargen Bergregionen ohnehin kaum genug zu essen. Doch die nahrhaften Maroni hatten die arme Bevölkerung schon zuvor durch Hungersnöte gebracht. Und zu festlichen Anlässen kam sogar mal ein Dessert auf den Tisch. In der Gegend um den Montblanc soll der "Berg" aus Maronipüree zum ersten Mal serviert worden sein.

Foto: Alessandra Dorigato

Montebianco-Varianten

Das ursprüngliche Rezept ist sehr einfach. Die gegarten Maroni werden mit Milch und Zucker zu einer weichen Creme gekocht und mit Schlagobers und Kakao verfeinert. Traditionell wird der Montebianco auf einem Servierteller angerichtet und wie in alten Zeiten in die Mitte des Tisches gestellt. Alle bekommen einen Löffel und dürfen zulangen. Nicht nur die Präsentation, auch die Rezeptur ist flexibel. So nehmen Veganer Mandelmilch und vegetarischen Schlagobers. Manche ersetzen den Kakao auch durch Matcha-Teepulver, das dem Montebianco etwas Fernöstliches verleiht.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 4 Personen)

  • 700 g Maroni (mit Schale)
  • 700 ml Vollmilch
  • 1 Vanilleschote
  • 120 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Rum (optional)

Außerdem

  • 250-500 ml Schlagobers
  • 2 EL Staubzucker
  • Kakaopulver

Zubereitung

Maroni in Wasser weich kochen und schälen. Mit Milch, Zucker, dem ausgelösten Vanillemark einer Schote und einer Prise Salz so lange bei niedriger Flamme köcheln lassen, bis die Maroni die Flüssigkeit aufgesogen haben. Cremig rühren und auskühlen lassen. Rum hinzufügen und die Maronicreme durch eine Kartoffelpresse direkt auf den Servierteller drücken. Wer geschickt ist, baut dabei einen Berg nach. Schlag mit dem Staubzucker steif schlagen und damit den "Berg" garnieren. Die Menge des "Schnees" ist Ihnen überlassen. Kalt servieren.

Alternativ zu frischen Maroni können Sie 200 Gramm Maronimehl oder bereits vorgegarte Maroni verwenden, das spart sehr viel Zeit. Wer es schokoladiger mag, kann circa 20 Gramm ungesüßtes Kakaopulver oder Bitterschokolade-Stückchen in die Maronicreme rühren.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Denken Sie schon an Weihnachten? Das flaumige Pandoro kommt in Italien wie der Panettone traditionell zu Weihnachten auf den Tisch. Die Zubereitung dieses Sauerteigkuchens dauert, dafür schmeckt der Pandoro wirklich himmlisch. (Alessandra Dorigato, 19.11.2019)

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