Der deutsche Koch Ben Kindler reist seit 20 Jahren immer wieder nach Thailand und hat dort auch eine Ausbildung zum Thai-Koch absolviert. "Jedes Mal bin ich aufs Neue fasziniert und tauche ein in die Welt der dampfenden Suppen, bratenden Gerichte im Wok, des Gebackenen aus Kokosnuss und der nicht endenden Geräusche des ewigen Verkehrs," schreibt er im Vorwort seines neuen Buchs "Bangkok Original Streetfood" von seiner Begeisterung über die Straßenküche Bangkoks, wo es 50.000 Stände geben soll.

Für dieses Buch reiste er mehrere Wochen umher, sammelte Rezepte von den Köchen vor Ort und setzte sie dann in seinem Kochbuch um. Will man daheim Thai-Küche zubereiten, braucht es einige Zutaten, die man extra besorgen muss, mit dem großen Angebot in den Supermärkten und Asia-Läden sollte das aber kein Problem sein. Die wichtigsten Werkzeuge von Wok und Kellen bis zu einem möglichst großen Mörser werden im Kapitel "Basics" genauso erklärt wie die typischen Grundzutaten: Fisch- und Austernsauce, Currypasten, Chilis und Kokosmilch oder auch Gewürze wie Zitronengras, Koriander und Kaffirlimettenblätter. Dabei darf natürlich auch eine Seite mit den wichtigsten Reissorten nicht fehlen.

Ben Kindler
Bangkok Original Streetfood

Authentische Rezepte aus Thailand
Mit Fotos von Joss Andres
AT-Verlag, 30,80 Euro
Foto: Josse Andres, Agentur für angewandten Salat

Von Snacks bis zu Süßem

Weiter geht es mit den Rezepten und Snacks wie karamellisierten Cashewkernen (Rezept siehe unten), gegrillten Hühnerkeulen im Pandanblatt oder Satay-Spieße nach thailändischer Art. Bei den Salaten darf dann natürlich der wohl berühmteste Salat aus Thailand nicht fehlen, der grüne Papayasalat, den man am besten in einem Mörser mischt. Anschließend geht es zu den Suppen, beispielsweise Reissuppe mit Hühnern und – selbstverständlich – Tom Kha Gai – Kokossuppe mit Hühnchen und Galgant, mit Wok-Gerichten (Pad Thai, Omelett mit Faschiertem), Currys (Geschmorte Schweinsrippchen mit Pfeffer und Sternanis oder Rotes Thai-Curry mit Gemüse und Tofu). Zum Abschluss kommen Fisch und Seafood (Muschelomelett mit Sprossen, gebackener Fisch mit Zitronengras) und Süßes (Pandannudeln in süßer Kokosmilch, gebackene Erdnuss-Cookies) auf den Tisch.

Zwischen den Rezepten sind großartige Fotos von Joss Andres abgebildet, und Kindler erzählt Wissenswertes und gibt Tipps für Reisende zum Thema Reis, Fischsauce und Thai-Märkte. Das Buch lässt sich somit gut als Einstimmung für den kommenden Urlaub oder auch zum Erhalten von Urlaubsfeeling durchschmökern. (Petra Eder, 23.11.2019)

Karamellisierte Cashewkerne mit Sesam

Foto: Josse Andres, Agentur für angewandten Salat

"Immer wieder bin ich erstaunt, was alles am Straßenrand zubereitet wird. So gibt es dort Menschen, die den ganzen Tag Cashewnüsse rösten, karamellisieren, in Tütchen verpacken und lauthals anpreisen. Cashewkerne sind selbst in Thailand nicht günstig, da die Ernte sehr arbeitsaufwendig ist. Karamellisierte Nüsse passen wunderbar als kleiner Nachtisch oder zu einer Tasse Kaffee. Gut verschlossen in einer Metalldose aufbewahrt, halten sie sich mehrere Tage." (Ben Kindler)

für 2 Personen

Zubereitung: 10 Minuten

150 g Cashewkerne

1 EL Zucker

1 EL Palmzucker

ca. 3 EL Wasser

½ TL Sesam

1 Prise Salz

Die Cashewkerne in einer Pfanne oder im Backofen ohne Fett rösten.

In einer schweren Pfanne die beiden Zuckersorten mit dem Wasser, ohne zu rühren, langsam erhitzen und karamellisieren lassen. Sobald das Wasser verdunstet ist und der Zucker goldgelb ist, die gerösteten Cashewkerne und den Sesam hinzugeben und die Pfanne vom Herd nehmen. Mit einem Holzlöffel vorsichtig rühren, bis das Karamell die Cashewkerne umhüllt und fest zu werden beginnt. Die Cashewkerne auf ein Backpapier geben und abkühlen lassen. Noch warm mit dem Salz bestreuen.