Viel zu viel Plastikmüll: Indonesiens Lebensmittel in Gefahr.

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Eine neue Studie belegt die verheerenden Folgen von Plastikmüll für die menschliche Nahrungskette. In Indonesien, wo derzeit aufgrund eines chinesischen Aufnahmestopps so viel Abfall aus westlichen Ländern wie noch nie landet, haben die Forscher der Umweltschutzorganisation Ipen besorgniserregende Resultate zutage gefördert: Eier, die Hühner in den Müll-Hotspots Bangun und Tropodo gelegt hatten, wiesen alarmierende Konzentrationen von Dioxinen, Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und anderen verbotenen Chemikalien auf. Die Dioxin-Grenzwerte werden dabei um das 70-Fache der europäischen Grenzwerte überschritten.

Misswirtschaft

Weil die Tofufabriken in dieser Gegend den Plastikmüll, der eigentlich zum Recyceln im Land ist, als Brennstoff nutzen, gelangt das Gift in die Nahrungskette. Die Studie sei die erste, die eine Kontamination der Nahrungskette in Südostasien mit hohen Konzentrationen an gefährlichen Chemikalien als Folge von Misswirtschaft und Plastikmüllimporten nachweist, heißt es von der NGO.

Lee Bell, der an der Studie mitgearbeitet hat, richtet einen eindringlichen Appell an die Politik. Diese solle "die Verbrennung von Kunststoffabfällen verbieten", sagte er der "New York Times". (red, 18.11.2019)