Elena Ferrantes Werke sind ein Welterfolg.

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Rom – Der zweite Teil der TV-Serie auf Basis von Elena Ferrantes Neapel-Saga "Meine geniale Freundin" ist fertiggedreht worden. "Geschichte des neuen Familiennamens" ist der Titel der sechsteiligen Staffel, die RAI im kommenden Frühjahr sendet. Vier der sechs Folgen wurden vom römischen Regisseur Saverio Costanzo gedreht, die anderen von der toskanischen Filmemacherin Alice Rohrwacher.

Costanzo hatte bereits die erste Staffel der Serie gefilmt, die im März 2018 erstmals von RAI gesendet wurde. Die Geschichte handelt von der Freundschaft zweier neapolitanischen Frauen – Lila und Lenu – im Laufe mehrerer Jahrzehnte. Mit ihrer vierteiligen Saga, deren erster Teil "Meine geniale Freundin" ist, ist der unter Pseudonym schreibenden Elena Ferrante ein Welterfolg gelungen. Die Bücher wurden weltweit mehr als zehn Millionen Mal verkauft. Elena Ferrantes wahre Identität will die italienische Autorin nicht preisgeben.

Neues Werk erschienen

Vor zwei Wochen erschien in Italien das neue Werk Ferrantes mit dem Titel "La vita bugiarda degli adulti" ("Das verlogene Leben der Erwachsenen"). Einmal mehr spielt die Handlung in Neapel, Hauptfigur ist das 1979 geborene Mädchen Giovanna, das als Ich-Erzählerin auftritt. Die Handlung spielt in den 1990er Jahren, als die Protagonistin im Teenager-Alter ist. Im 336 Seiten langen Buch geht es um die von ihrem Vater verlassene Giovanna, die über ihr Leben im Alter zwischen 12 und 16 Jahren in einem bürgerlichen neapolitanischen Haus erzählt. Das Mädchen begibt sich auf die Suche nach der mysteriösen, von der Familie verstoßenen ledigen Tante Vittoria.

Im Oktober 2016 schrieb der Enthüllungsjournalist Claudio Gatti, dass sich hinter Ferrante die römische Übersetzerin Anita Raja verberge. Sie ist mit dem neapolitanischen Schriftsteller Domenico Starnone, Gewinner des Premio Strega, Italiens bedeutendstem Literaturpreis, verheiratet. Es wurde schon mehrfach gemutmaßt, dass sich Starnone gemeinsam mit seiner Frau Ferrantes Geschichten ausgedacht haben könnte. In einem Interview mit der Tagezeitung "New York Times" 2014 hatte die rätselhafte Autorin begründet, warum sie anonym bleiben wollte: "Ich wollte, dass sich die Bücher unabhängig von meiner Person behaupten." (APA, 18.11.2019)