Ein Blick auf das Gefangenenlager al-Hol in Syrien.

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Wien – Der Katholische Familienverband (KFV) fordert in einem offenen Brief an die Regierung die sofortige Rückholung der Salzburgerin Maria G. und ihrer Kinder aus Nordsyrien. Angesichts der immer schlechter werdenden Situation in dem Gefangenenlager al-Hol könne nicht auf die nächste Regierung gewartet werden. "Wer dies tut, handelt grob fahrlässig", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief.

"Gefahr in Verzug"

Adressiert ist das Schreiben an Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Justizminister Clemens Jabloner, Außenminister Alexander Schallenberg und Frauen- und Familienministerin Ines Stilling. Angesichts des nahenden Winter würden sich die Lebensbedingungen in dem kurdischen Lager, in dem die Salzburgerin mit ihren beiden Kleinkindern lebt, zunehmend verschlechtern, heißt es darin.

Die Lage von al-Hol.

"Es ist für die Gesundheit und Sicherheit der drei Österreicher Gefahr in Verzug", so der KFV. Es könne nicht das Jubiläum 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention gefeiert werden und gleichzeitig dort, wo es notwendig sei, nicht gehandelt werden. "Es gibt Fehlverhalten auch durch Unterlassen." Insbesondere die beiden Kleinkinder sollten in Österreich unter der Obhut der Großeltern in Frieden und Sicherheit aufwachsen dürfen, Maria G. werde sich gegebenenfalls vor einem österreichischen Gericht verantworten müssen, heißt in dem Brief.

Seit 2014 in Syrien

Die Salzburgerin hatte sich als Jugendliche Ende Juni 2014 der Terrormiliz IS in Syrien angeschlossen. Infolge der militärischen Niederlage des IS kam sie mit ihren beiden in der Region geborenen Kindern in ein Internierungslager.

Der STANDARD berichtete bereits im Juli und im Oktober über das Schicksal von Maria G. Damals hieß es, dass die Lage angesichts der türkischen Militäroffensive in Syrien immer prekärer werde. (APA, red, 18.11.2019)