Ein Blick auf die Meerenge Bab al-Mandab.

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Riad – Die schiitischen Houthi-Rebellen haben nach Angaben Saudi-Arabiens ein Schiff im Roten Meer gekapert. Das Schiff habe die Bohranlage einer südkoreanischen Firma geschleppt, teilte der Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, Turki al-Maliki, am Montag mit. Die Houthis hätten die "Rabigh 3" mit zwei Booten am Sonntagabend überfallen, sagte Al-Maliki der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge.

Nach Angaben des Informationsdienstes Marine Traffic fährt der Schlepper "Rabigh 3" unter saudischer Flagge und hatte seine Position zuletzt am 6. November mitgeteilt. Das Schiff sei "eingeschränkt manövrierfähig", hieß es weiter.

Al-Maliki sprach von einem "terroristischen Einsatz" der vom Iran unterstützen Rebellen. Der Fall sei eine "echte Bedrohung für die internationale Schifffahrt und den Handel" und die Meerenge Bab al-Mandab. Die Houthis seien für die Sicherheit der Crew an Bord verantwortlich.

An der Meerenge Bab al-Mandab treffen die Arabische Halbinsel und das Horn von Afrika aufeinander, sie liegt zwischen dem Jemen und Dschibuti sowie Eritrea. Der Bab al-Mandab ist wie die Straße von Hormus ein wichtiges strategisches Nadelöhr für den internationalen Seehandel und den Öltransport aus dem Persischen Golf über das Arabische und das Rote Meer ins Mittelmeer.

Die Houthi-Rebellen hatten sich zuvor zu den Angriffen auf saudische Öl-Anlagen im September bekannt. Die USA haben dagegen den Iran für diese Angriffe verantwortlich gemacht. Deutschland, Frankreich und Großbritannien schlossen sich dieser Einschätzung an. Der Iran hat jede Verantwortung bestritten. (APA, dpa, 18.11.2019)