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Zalando verteidigt den Einsatz von "Zonar".

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Eine Software zur Personalbewertung beim Mode-Onlinehändler Zalando sorgt für Kritik. Mit "Zonar" beurteilen Vorgesetzte und Mitarbeiter Stärken und Schwächen von 5.000 Kollegen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochsausgabe). Damit erzeuge Zalando ein Gefühl der Überwachung, Leistungsdruck und Stress, zitierte die Zeitung aus einer Studie der Berliner Humboldt-Universität für die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung.

"Im Kern geht es darum, Beschäftigte permanent zu bewerten, zu kontrollieren und zu sanktionieren", heißt es demnach in der Studie. Der Konzern drücke damit die Löhne und schaffe ein Klima der Angst. Gerade befristete Mitarbeiter fürchteten um ihren Arbeitsplatz.

Unternehmen sieht berechtigtes Interesse

Zalando weist die Vorwürfe zurück. Es gebe ein berechtigtes Interesse des Arbeitgebers an Leistungskontrolle, erklärte das Unternehmen gegenüber der Zeitung. Zonar werde nur im gesetzlich erlaubten Umfang genutzt.

Eine interne Umfrage zeige, dass 67 Prozent der Mitarbeiter Zalando als guten Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Nur 13 Prozent erwägen demnach einen Firmenwechsel. "Zonar ist kein Instrument der Kontrolle", erklärte Personalchefin Astrid Arndt. "Wir glauben, dass wir den Mitarbeitern mit Zonar sehr entgegenkommen." (APA, 19.11.2019)