Künftig werden in dem Stadthaus das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau unterkommen.

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Braunau am Inn/Wien – In das Geburtshaus des nationalsozialistischen Diktators Adolf Hitler in Braunau zieht die Polizei ein, teilte das Innenministerium am Dienstagabend mit. Das Gebäude muss dazu umgebaut werden, weshalb noch im November ein EU-weiter Architektenwettbewerb gestartet werden soll. Damit dürfte die Nachnutzung des enteigneten Hauses geklärt sein.

Jahrelang hatte es einen Rechtsstreit über das Hitler-Geburtshaus zwischen der Republik Österreich und der Eigentümerin gegeben. Nachdem der Nationalrat die Enteignung 2016 beschlossen hatte, bekämpfte die Besitzerin sowohl diese als auch die Höhe der Entschädigung. Im August blitzte sie endgültig beim Obersten Gerichtshof ab.

Nachnutzung entschieden

Damit war der Weg frei für die Entscheidung über die Nachnutzung. Künftig werden in dem Stadthaus laut Innenministerium das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau unterkommen. "Durch die zukünftige Nutzung des Hauses durch die Polizei soll ein unmissverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass dieses Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist", sagte Innenminister Wolfgang Peschorn.

Die Wettbewerbsvorschläge für den notwendigen Umbau sollen von einer unabhängigen Expertenjury bewertet werden, in der neben Architekten auch Vertreter der Stadt Braunau, der Bundesimmobiliengesellschaft, des Bundes und der Nationalfonds sitzen. Ein Ergebnis des Architekturwettbewerbs wird für das erste Halbjahr 2020 erwartet. (APA, 19.11.2019)