Das Thema SUV (Sports Utility Vehicles), im Wesentlichen sind das Stadtgeländeautos oder Geländelimousinen, was in beiden Fällen einen gewissen Widerspruch darstellt, polarisiert immer noch. Für die einen sind SUVs regelrecht ein Feindbild, weil sie sinnbildlich für Rücksichtslosigkeit und die damit globale Klimaerwärmung stehen: hoher Treibstoffverbrauch, hohe Kosten, hoher Platzverbrauch in der Stadt. Die anderen lieben SUVs, weil sie schlichtweg praktisch sind. Entscheidend ist die höhere Sitzposition. Das erleichtert das Ein- und Aussteigen, das ist besonders mit Kindern praktisch, wenn sie im Sitz festgezurrt werden müssen. Der höhere Level hilft auch beim Beladen. Und die Übersicht beim Fahren ist besser, so lauten die Entscheidungskriterien. Das ist ein sehr pragmatischer, meist ideologiebefreiter Zugang zum Thema Auto.

Zur Grundausstattung des Karoq gehört ein kräftiges Blau.
Foto: Andreas Stockinger

SUV ist nicht gleich SUV

Dass viele SUVs aussehen, als wären sie geländegängig, es aber gar nicht sind, weil sie keinen Allrad haben, darüber kann man sich lustig machen. Ist zweitrangig. Dass die höhere Bodenfreiheit zumindest die unfallfreie Überwindung von Gehsteigkanten oder auch das beschädigungsfreie Befahren von Schotterstraßen, also von leichtem Gelände ermöglicht, ist Tatsache. Wenn’s wer braucht.

Und dann gibt es natürlich die Leute, denen SUVs gänzlich egal sind, die interessieren sich meist generell nicht sehr für Autos.

Riesige Krapfen und Kompakte

Wenn man sich dem Thema annähert, muss man einmal unterscheiden zwischen den riesigen Krapfen, also Range Rover, BMW X5 oder X6, Porsche Cayenne, die großen Audis etc. Auch echte große Geländewagen wie Mercedes G oder der neue Defender zählen da rein. Ja, deren Existenzberechtigung in der Wiener Innenstadt kann man infrage stellen. Und dann gibt es normale, kompakte SUVs: Beispiel Škoda Karoq. Der ist in etwa so groß wie ein VW Golf, nur praktischer, ist höher und hat mehr Raum, kostet so viel, wiegt so viel, verbraucht daher auch gleich viel wie der Golf, hat im Übrigen die gleichen Motoren, weil das ja ein Konzern ist.

Foto: Der Standard

An den richtigen Stellen sparen

Und selbstverständlich kann man auch bei und mit einem SUV sparen. Die Frage ist nur, ob das sinnvoll ist. Also: Es gibt im Porsche-Konzern-Regal einen kleinen Motor mit drei Zylindern, einem Liter Hubraum und 115 PS. Klassische Sparvariante. Tatsächlich verbraucht der kleine Dreizylinder aber genauso viel Benzin wie sein größerer Bruder, der Vierzylinder mit 150 PS. In der Theorie. Wir sind Probe gefahren und behaupten: In der Praxis verbraucht der stärkere Vierzylinder sogar weniger als der Dreizylinder, denn der muss sich mehr anstrengen. Der Vierzylinder macht auch noch mehr Spaß.

Ganz praktisch gerechnet: Die 150-PS-Variante kostet 2000 Euro mehr in der Anschaffung und etwa 200 mehr im Jahr an motorbezogener Versicherungssteuer. Sie merken schon, ich habe überlegt und nachgerechnet. Jetzt ist es so, dass einem mit der 115-PS-Variante nichts abgeht. Fährt gut, beschleunigt ausreichend – und ganz böse rasen tun wir sowieso nicht. Es bleibt also der Vorliebe überlassen, ob 115 oder 150 PS, der Spritspargedanke wird dabei nicht ausschlaggebend sein.

Testurteil von Experte Mika: durchaus positiv.
Foto: Michael Völker

Dem Kind gefällt's

Mika ist das egal. Er hat zu Autos einen prinzipiell entspannten Zugang, im besten Fall schläft er nach der ersten Kurve ein und bleibt, beruhigt durch das sanfte Motorengeräusch, für gute zwei Stunden in diesem Zustand. Dann könnte er ein wenig Unterhaltung vertragen, Kinderlieder, auch selbst gesungen, kommen gut an.

Verreisen tut Mika gerne, auch kürzere Ausflüge sind ihm willkommen: Am liebsten setzt er sich schon zu Hause in die Maxi-Cosi-Sitzschale.

Mika ist jetzt etwas mehr als ein Jahr alt, und ich glaube, in seinem Namen sprechen zu können, wenn ich hier festhalte, dass ihm die Farbe des Wagens gut gefällt. Ein kräftiges Blau als Grundausstattung, das ist schon einmal ein guter Anfang und liegt uns mehr als die sieben Stufen von Grau, die jetzt so in Mode sind.

Alles, was ein Lenkrad hat, ist recht interessant. Brummbrumm ist ein interessantes Begleitgeräusch. Man fragt sich, wie wird das sein, wenn der Verbrennungsmotor ausgestorben ist. Dann bleibt uns immer noch die Hupe. (Michael Völker, 22.11.2019)