Corinna Harfouch als Oma Eva.

Foto: Netflix

Christiane Paul spielt die wilde Draufgängerin Sonja, ihre Töchter Vivi und Lara wachsen bei der Oma auf.

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Wien – Jeder hat sein familiäres Packerl zu tragen. Dieser Rucksack aus alten Verletzungen und verdrängten Konflikten wiegt rund um Weihnachten oft besonders schwer. Familien feiern gemeinsam, jeder tut so, als sei alles happy peppy. Das ist bei der Familie Jester in der neuen Netflix-Miniserie Zeit der Geheimnisse (abrufbar seit Mittwoch) nicht anders. "Weihnachten ist bei uns wie bei jeder anderen Familie. Wir essen, wir trinken. Wir machen uns gegenseitig etwas vor", sagt die junge Vivi (Svenja Jung) noch zu Beginn. Da weiß sie noch nicht, dass dieses Jahr so viel hoch kochen wird, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Und das ist gut so.

Drehbuchautorin Katharina Eyssen und Regisseurin Samira Radsi erzählen in drei Episoden eine wunderbar komplexe, verschachtelte Familiengeschichte, die Handlung spielt in einem einsam gelegenen Reetdachhaus inmitten von Wind und Dünen an der Nordsee. Frauen aus vier Generationen treffen dort aufeinander. Rückblenden helfen zu verstehen, warum sie so wurden, wie sie sind, und vor allem, warum sie es so schwer miteinander haben. Männer spielen eine Nebenrolle.

Zusammengehalten wird die Gruppe von Oma Eva (Corinna Harfouch) und Haushälterin Ljubica (Anita Vulesica). Christiane Paul spielt die flippige Draufgängerin Sonja, die ihre Töchter Vivi und Lara (Leonie Benesch) bei Eva ließ, um sich vermeintlich selbst zu verwirklichen. (Astrid Ebenführer, 21.11.2019)