Walter Freiwald, deutscher Privat-TV-Moderator, ist tot.

Foto: RTL

Köln – Der deutsche TV-Moderator Walter Freiwald ist tot. Wie der TV-Sender RTL, bei dem Freiwald tätig war, und mehrere deutsche Medien meldeten, ist Freiwald einem Krebsleiden erlegen. Der 65-Jährige sei bereits am Samstag friedlich eingeschlafen, heißt es in der Mitteilung von RTL. Freiwald konnte auf eine umfangreiche Karriere im deutschen Radio und Privat-TV zurückblicken. Er wirkte in den 1980er-Jahren beim Radio Luxemburg sowie bei Radio Gong 2000.

Einem breiteren Publikum wurde er später, in den 1990er-Jahren, als Mitarbeiter der Sendung "Der Preis ist heiß" bekannt, in der es darum ging, dass Kandidatinnen und Kandidaten die Preise von Haushaltsprodukten möglichst genau erraten konnten. Moderator Harry Wijnvoord war das Gesicht der Sendung, erinnerlich ist vielen Zuseherinnen und Zusehern von damals aber vor allem Freiwalds Stimme. Aufgabe des 1954 in Wittmund Geborenen war es damals, im Hintergrund als Preis-Ansager zu arbeiten und vor der Kamera die genauen Produktbeschreibungen vorzutragen. Einer Generation damals neuer Privat-TV-Zuseherinnen und Zuseher blieb er damit in Erinnerung.

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Später führte Freiwald die Arbeit im Bereich der Produktpromotion zum TV-Sender RTLshop, der später in "Channel 21" umbenannt wurde. Weil Freiwalds Sprach- und Präsentationstalent und seine Persönlichkeit dabei immer wieder positiv auffielen, folgten zahlreiche Auftritte in populären Sendungen: Bereits in den 1990er-Jahren trat er in einer Folge der Seifenoper "Unter Uns" ins Rampenlicht, später führte sein Weg in die Sendung "Das perfekte Promi-Dinner". Freiwald spendete seinen Gewinn damals an die Hospiz-Bewegung Burgwedel.

Zweimal trat er später auch in der "Ich bin ein Star"-TV-Sendereihe auf, im Jänner 2015 bei "Ich bin ein Star – holt mich hier raus!" und im August des gleichen Jahres bei "Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein!" Dadurch wurde er auch einem jüngeren Publikum bekannt, das seine Auftritte zu Beginn des deutschen Privat-TV-Booms in den 1990er-Jahren noch verpasst hatte.

Kandidat für das Bundespräsidentenamt

Freiwald trat auch mehrfach in der Sendung Neo Magazin Royale des Comedian Jan Böhmermann auf, dessen zuletzt bekanntesten Stunt er bereits 2010 vorwegnahm. Freiwald bewarb sich damals um ein Amt bei der SPD. Anders als im Fall Böhmermanns war Freiwalds Ziel allerdings damals nicht die Spitze der Partei, sondern jene des Staates. Die Sozialdemokraten lehnten seine Bewerbung als Bundespräsidentschaftskandidat aber ab.

Vor rund einem Monat machte Freiwald, der sich lange Jahre für die Deutsche Hirntumorhilfe engagiert hatte, bekannt, dass ausgerechnet er auch an Krebs erkrankt war. "Bevor die Bild oder RTL irgendwelche Unwahrheiten über meine Person verbreitet, will ich selbst mitteilen, dass ich unheilbar krank geworden bin und diese Krankheit nicht überleben werde. Der Krebs ist ein Arschloch und wird mich töten." Die Reaktionen darauf motivierten ihn am 11. November zu einem Facebook Post, in dem er sich für die Anteilnahme bedankte. "Danke für eure Reaktionen und euer Mitgefühl. Ihr tut mir gut. Vergesst mich nicht!", schrieb er. (red, 20.11.2019)