Was diese Geste bedeutet, ist unklar.

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New York – Tesla-Chef Elon Musk muss sich wegen der Beleidigung eines Höhlenforscher als "Pädo-Typ" vor Gericht verantworten. Ein US-Bundesrichter in Los Angeles wies Musks Einsprüche gegen die Verleumdungsklage am Mittwoch zurück und setzte den Prozessbeginn auf 3. Dezember fest. "Wir freuen uns auf den Prozess", teilte Musks Anwalt Alex Spiro mit.

Geklagt hatte der britische Höhlenforscher Vernon Unsworth, der durch seine Beteiligung an der Rettungsaktion für eine thailändische Buben-Fußballmannschaft weltweit Aufmerksamkeit erregte. Unsworth hatte ein von Musk angebotenes Mini-U-Boot zur Rettung der Kinder abgelehnt und das Angebot als "PR-Trick" bezeichnet. Es bestehe "überhaupt keine Chance", dass das Mini-U-Boot in der Höhle funktionieren könne, hatte er erklärt. Musk solle sich das Boot "dorthin stecken, wo es wehtut".

Erst Entschuldigung, dann Nachfeuern

Der Tesla-Chef setzte daraufhin eine Reihe von Twitter-Botschaften ab und nannte Unsworth unter anderem einen "Pädo-Typen". Später löschte Musk die Tweets und entschuldigte sich. Allerdings legte er noch einmal nach und nannte den 64-jährigen Unsworth einen "Kindervergewaltiger", der seine aus Thailand stammende Ehefrau als Zwölfjährige geheiratet habe. Unsworth wies die Anschuldigungen zurück und reichte Klage ein.

Musk hatte versucht, den Prozess abzuwenden, indem er argumentierte, der Begriff "Pädo-Typ" sei während seiner Kindheit in Südafrika ein übliches Schimpfwort gewesen. So werde ein "unheimlicher alter Mann" bezeichnet, der Begriff enthalte keinen konkreten Pädophilievorwurf.

Richter Stephen Wilson wies die Einwände nun zurück. Die auf die "Pädo-Typ"-Beleidigung folgenden Äußerungen ließen darauf schließen, dass Musk den Kläger tatsächlich für einen Pädophilen halte, erklärte er. (APA, 21.11.2019)