Schon im Kindesalter wird einem – anfangs von den Eltern und später von anderen Bezugspersonen – ständig vor Augen geführt, was man gut oder eher schlecht macht und kann. Musiziert oder sportelt man überdurchschnittlich gut, wird das als Stärke gewertet, ist man besonders wissbegierig und sprachgewandt, ebenso.

Ist man in manchen Bereichen in der Entwicklung später dran, wird es hingegen sofort als Schwäche interpretiert. Und auch später, beispielsweise in Vorstellungsgesprächen, wird oft nach der Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen gefragt. Aber ist das nicht auch Interpretationssache? Und überhaupt:

Wer bestimmt eigentlich, ob etwas eine Stärke oder eine Schwäche ist?

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
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Sind es vielleicht gesellschaftliche oder moralische Vorstellungen, denen man mit dieser Kategorisierung entsprechen möchte? Welche Rolle spielen Eltern dahingehend? Was würden Sie selbst als Stärken und Schwächen bezeichnen? Und hat sich im Lauf Ihres Lebens vielleicht der Blick darauf verändert? (mawa, 25.11.2019)