Das Land Niederösterreich hat am Donnerstag eine private Kindergarteneinrichtung aufgrund von Missbrauchsvorwürfen geschlossen.

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Das Land Niederösterreich hat am Donnerstag eine private Kindergarteneinrichtung aufgrund von Missbrauchsvorwürfen geschlossen. Bereits Ende Oktober hatte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt mitgeteilt, dass wegen sexuellen Missbrauchs Unmündiger, Körperverletzung und Quälens wehrloser Personen ermittelt werde. Die Betreiber weisen die Vorwürfe zurück, berichtete der ORF online. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sagte am Donnerstagabend dem ORF Niederösterreich, dass man in den letzten Wochen fast täglich mit Aufsicht vor Ort gewesen sei und sich die Vorwürfe gegen die Einrichtung verdichtet hätten. Deswegen sei jetzt die Entscheidung getroffen worden, der Kinderbetreuungsstätte die Bewilligung zu entziehen. Die Kinder kommen einstweilen in einem von der Volkshilfe betriebenen Kindergarten unter.

Schwerwiegende Vorwürfe

Mehrere Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren hatten Ende Oktober mit ihren Aussagen den Fall ins Rollen gebracht. Die Rede ist von sexuellen Spielen bei Übernachtungen und Körperverletzungen im Intimbereich. Eltern sprachen gegenüber dem "Kurier" von "psychischer und physischer Gewalteinwirkung" gegen Kinder. Auch Zwangsfütterungen sollen stattgefunden haben.

Betreiber weisen Vorwürfe zurück

Die Betreiber der Kinderbetreuungseinrichtung weisen die Vorwürfe zurück. Rechtsanwältin Astrid Wagner sagt im ORF: "Es wird von einer ganz kleinen Gruppe von Eltern hier ein regelrechtes Dirty Campaigning betrieben. Das zieht sich schon Monate dahin, es laufen schon sehr lange diese Ermittlungen, und bis jetzt ohne jegliche Ergebnisse." Weiters hieß es: "Diesen unzufriedenen Eltern, diesen Anzeigen steht aber eine große Gruppe von Eltern von 28 Kindern gegenüber, die absolut zufrieden sind." (APA, red, 21.11.2019)