Das Unternehmen Lenstore, ein Onlinehändler für Kontaktlinsen, Lösungen und Augenpflegeprodukte, hat gemeinsam mit der Augenoptikerin Roshni Patel Bilder so bearbeitet, dass auch Gesunde sich vorstellen können, wie Menschen mit Augenerkrankungen Alltagssituationen wie Autofahren oder Einkaufen wahrnehmen.

Bei Astigmatismus, besser bekannt als Hornhautverkrümmung, ist die Hornhaut des Auges oder seltener die Augenlinse verformt. Die Betroffenen sehen unscharf oder verzerrt. Das gilt übrigens auch für Neugeborene, denn sie neigen besonders häufig zu Astigmatismus. Dieser verschwindet aber im Laufe des Wachstums.

An einer leichten Form der Hornhautverkrümmung leiden fast alle Menschen. Bei schwereren Formen und wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt, neigen die Betroffenen dazu, häufig zu blinzeln, um Gegenstände in den Fokus zu rücken. "Das kann zu Kopfschmerzen führen", sagt Augenoptikerin Patel.

Fotos: https://www.lenstore.de/vc/durch-andere-augen-sehen/

Der Grüne Star (Glaukom) ist die zweithäufigste Erblindungsursache in der westlichen Welt. Rund zwei Prozent der über 40-Jährigen, in Österreich rund 80.000 Menschen, sind von dem überhöhten Augeninnendruck betroffen, der den Sehnerv irreparabel schädigen kann. Dadurch wird das Gesichtsfeld von außen eingeengt. Das Glaukom kann nicht geheilt, aber behandelt und kontrolliert werden.

Die Erkrankung ist genetisch bedingt oder von Verletzungen verursacht und verläuft meist ohne Symptome. Wenn der Patient auf einem Auge schlechter sieht, ist die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten. Daher ist Früherkennung wichtig.

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Patienten mit Grauem Star (Katarakt) sehen unscharf, verschwommen oder doppelt, weil ihre Linse getrübt ist. Von den weltweit 253 Millionen blinden oder sehbehinderten Menschen haben 65 Millionen eine Katarakt – das ist fast jeder Vierte. In Westeuropa sind es mehr als 1,7 Millionen. Die Erkrankung tritt vor allem im Alter auf. Menschen, die viel Zeit am Meer verbringen, können schon in frühem Alter erkranken, weiß Optikerin Patel.

Die trübe Linse verändert die Brechung des einfallenden Lichts, und die Abbildung am Augenhintergrund wird unscharf. Blendungen werden häufig zum Problem, sodass das Fahren bei Regen sehr schwerfallen kann. Frühe Formen können durch das Tragen einer Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Später ist die Operation die einzige Option. Sie ist ein Routineeingriff, bei dem die alte Linse entfernt und durch eine neue ersetzt wird.

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Bei der altersbedingten Makula-Degeneration (AMD), im Fachjargon geografische Atrophie genannt, geht die Stelle schärfsten Sehens (Makula) in der Netzhaut zugrunde. Eine AMD wird durch die Schädigung von Sehzellen in diesem Bereich verursacht und kann zu unscharfer Sicht, getrübten Farben und Schwierigkeiten bei der Erkennung von Gesichtern führen. Bei fortgeschrittenem Stadium bildet sich ein schwarzer Fleck im Zentrum des Gesichtsfelds – am äußeren Rand bleibt die Sicht erhalten.

Die Zahl der AMD-Patienten wird in den nächsten Jahren weltweit steigen, denn die Menschen werden immer älter. In Österreich sind derzeit etwa 30.000 Personen in Behandlung. Doch viele merken nicht, dass sie betroffen sind, weil das zweite Auge den Sehverlust ausgleicht. Die AMD ist nicht heilbar, ihr Fortschreiten kann aber – abhängig von der Art der Erkrankung – verlangsamt werden.

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Die Netzhautablösung ist eine seltene Erkrankung, bei der sich die Netzhaut vom retinalen Pigmentepithel, das die Netzhaut mit Nährstoffen versorgt, ablöst und sich wie ein Vorhang über das Blickfeld legt. Zu den Symptomen gehören Lichtblitze, schwarze Punkte, ein dunkler Schatten und verschwommene Sicht, weiß Optikerin Patel.

Der permanente " blinde Fleck" kann etwa beim Überqueren von Straßen zu Problemen führen, da alles, was in diesem Bereich liegt, nicht sichtbar ist. Netzhautablösungen betreffen im Durchschnitt jährlich einen von 10.000 Menschen.

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In Österreich kämpfen 3.000 bis 4.000 Menschen mit einer schleichenden Erblindung durch die seltene, genetisch bedingte und unheilbare Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa, bei der die Photorezeptoren nach und nach absterben.

Zu den Symptomen gehören ein starker Tunnelblick, Nachtblindheit und der Verlust des peripheren Gesichtichtsfelds. Betroffene können nicht Auto fahren. (red, 25.11.2019)

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