Das Portal "Wellness Heaven" hat auch dieses Jahr wieder Hoteliers befragt, welche Gegenstände am häufigsten entwendet werden. Während das Mitnehmen von Seifen oder Stiften für viele Hotelgäste mittlerweile als Kavaliersdelikt gilt, bedienen sich besonders freche auch an anderen Objekten des Hotelinventars.

Das skurrilste Diebesgut

Badarmaturen

In hohem Maße handwerkliche Fähigkeiten mussten jene Gäste aufbringen, die sämtliche Badarmaturen entwendet haben, den Kopf einer Regendusche, eine Hydromassage-Dusche, einen Toilettensitz, ein Abflussrohr oder gleich ein ganzes Waschbecken, wie von einem Berliner Hotel berichtet wird.

Wenn die Dusche im Hotel so super ist, dann nimmt man sie doch gleich mit, oder?
Foto: Getty Images/iStockphoto/Salvador Benítez San José

Ein Piano

Ein Hotelier aus Italien: "Als ich einmal durch die Lobby ging, fiel mir auf, dass irgendetwas fehlte. Kurz darauf erfuhr ich, dass drei unbekannte Männer in Overalls das große Piano abtransportiert hatten. Es tauchte natürlich nie wieder auf."

Musikanlage

Ein Hotelbesitzer aus dem deutschen Sauerland berichtet davon, wie eines Morgens die gesamte Stereoanlage des Wellnessbereichs verschwunden war: Wellness-Langfinger hatten offenbar über Nacht das gesamte Sound-Equipment abmontiert und als Gastgeschenk ins Auto verladen, bevor sie das Weite suchten.

Zimmernummern

In einem Hotel in England hatte ein Gast kurzerhand die Nummern von seiner Hotelzimmertür abmontiert. "Wir haben das erst bemerkt, als der nachfolgende Gast sein Zimmer nicht finden konnte", erzählt die Hoteldirektorin.

Der Wildschweinkopf als begehrtes "Souvenir".
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Ausgestopfte Jagdtrophäen

In einem Hotel in Frankreich wurde ein Gast bei dem Versuch erwischt, einen ausgestopften Wildschweinkopf zu stibitzen. Später kam er doch noch zu seiner Trophäe: Freunde kauften dem Hotel das gute Stück ab und schenkten es ihm zur Hochzeit.

Komplettes Service

Ein Stammgast eines Hotels erbeutete ein ganzes Speiseservice. Regelmäßig über mehrere Monate ließ er immer wieder Teller, Tassen, Besteck und Gläser aus dem Hotelrestaurant mitgehen.

Blumenarrangements bekommen ebenfalls gerne "Füße".
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Blumen

Das Management eines Resorts auf den Malediven berichtet, dass es mehrmals in der Woche neue Blumenarrangements nachkauft, um die verschwundenen zu ersetzen. Vielleicht ist hier die Nachfrage nach Blumen aufgrund der vielen Heiratsanträge einfach zu hoch ...

Nationale Unterschiede

Gliedert man die Delinquenten nach Nationalität, so ergibt sich ein differenzierteres Bild. Es stellt sich etwa heraus, dass der deutsche Hotelgast einem eher langweiligen Diebstahlsverhalten folgt: Neben Handtüchern und Bademänteln lässt er in erster Linie Kosmetik mitgehen.

Waschutensilien mitgehen zu lassen gilt fast schon als Kavaliersdelikt.
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Viel genussorientierter geht es da schon bei den Österreichern zu: Geschirr und Kaffeemaschinen tauchen weit oben in der Diebstahlsskala auf: Von Essbesteck und Kaffeemaschinen kann man schließlich nicht genug zu Hause haben.

Franzosen stehlen spektakulär

Italiener bevorzugen Weingläser als Hotel-Souvenir, bei Schweizern rangiert hingegen der Haarföhn weit oben im Ranking. Der Franzose hingegen fladert schon etwas spektakulärer: Er vertritt die Nation, die mit Abstand am häufigsten Fernsehgeräte und Fernbedienungen mitgehen lässt. Holländische Hotelgäste sehen in ihren Mitbringseln vor allem den praktischen Nutzen: Zu ihren Favoriten zählen Glühbirnen und Toilettenpapier.

Österreichische Hotelgäste dürften eine Vorliebe für Kaffeemaschinen haben. Die nehmen sie des Öfteren "versehentlich" mit.
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Dabei tun sich aber auch eklatante Unterschiede beim Stehlverhalten von Vier-Sterne- und Fünf-Sterne-Hotelgästen auf. Insgesamt wurden 634 Hoteliers von Vier-Sterne-Häusern sowie 523 von Fünf-Sterne-Hotels befragt, um das Diebesverhalten in Abhängigkeit vom Wohlstand der Gäste zu ermitteln. So ist etwa die Wahrscheinlichkeit, dass hochwertige TV-Geräte aus dem Zimmer gestohlen werden, bei Gästen im Fünf-Sterne-Segment neunmal höher als bei Reisenden in Vier-Sterne-Hotels. Ebenso sind Kunstwerke in Luxushotels ein begehrtes Objekt der Begierde (5,5-mal höhere Diebstahl-Wahrscheinlichkeit). Auch Tablet-PCs und Matratzen werden in Fünf-Sterne-Häusern häufiger entwendet.

Vier-Sterne-Gäste begnügen sich hingegen mit weniger spektakulären Geschenken: Handtücher und Kleiderbügel sind bei ihnen tendenziell beliebter als bei Fünf-Sterne-Gästen, praktische Utensilien wie Batterien und Fernbedienungen fladert der Vier-Sterne Hotelgast mit besonderer Wonne (3,1-mal bzw. 5,0-mal häufiger als der Fünf-Sterne Reisende). (red, 25.11.2019)