Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler setzte sich bereits bei ihrem Amtsantritt für die Erhöhung des Budgets ein.

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Wien – Mehr Geld im Kulturbudget, das bedeutet im Normalfall mehr Geld für Kunst und Kultur. Beim Montagabend im Wiener Gemeinderat vorgestellten Kulturbudget soll die Erhöhung von zehn Prozent aber in erster Linie den Kulturschaffenden zugutekommen, wie Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betont. Daneben sollen „längst überfällige technische und bauliche Sanierungen ermöglicht“ werden.

In konkreten Zahlen bedeutet die Erhöhung des Kultur- und Wissenschaftsbudgets von 253,3 Millionen Euro auf 279.4 Millionen 26 Millionen mehr für alle Kulturbereiche. Die Theaterszene und die Stadtteilkultur profitieren von der Aufstockung am meisten.

4,3 Millionen fließen in den Theaterbereich, wovon zwei das Volkstheater bekommt. Den Vorschlag Kaup-Haslers, dass der Bund zusätzlich eine Million übernimmt, wurde vom ehemaligen Kulturminister Gernot Blümel abschlägig beantwortet. Die restlichen 2,3 Millionen gehen in die Klein- und Mittelbühnen und die freie Szene. Kaup-Haslers Anliegen: Nicht mehr Produktionen sollen gestemmt, sondern Theatermacher fairer bezahlt werden.

Mehr Geld in die Flächenbezirke

Das war bereits bei Amtsantritt ein Wunsch der Stadträtin, genauso wie mehr Kultur in die rasant wachsenden Flächenbezirke Wiens zu bringen. Drei Millionen stellt sie daher der Bezirkskultur zur Verfügung, die Hälfte davon geht an „Shift“, ein Programm, in dessen Rahmen dezentrale Kunstprojekte innerhalb eines Jahres umgesetzt werden.

Erhöht wird auch das Filmbudget: 1,1 Millionen mehr gehen in Förderungen von Filmproduktionen, Festivals und von Kinostandorten. Mit Letzteren sind die finanziell angeschlagenen Arthouse-Kinos gemeint, die in Konkurrenz zu den Multiplex-Kinos kaum bestehen können.

Die bildende Kunst bekommt 1,5 Millionen mehr. Die restlichen sieben Millionen fließen ins Wien-Museum für die weiteren Schritte des Um- und Ausbaus. Der Etat für Wissenschaft wird um 2,3 Millionen aufgestockt. (Stephan Hilpold, 26.11.2019)