Wien – Die Grünen haben es auch bei der steirischen Landtagswahl nicht geschafft, vor der ÖVP Erste in Graz zu werden – das stand Montagabend nach Auszählung der rund 18.000 Grazer Briefwahlstimmen fest. Anders als von den Hochrechnern erwartet, konnte die ÖVP dort durch die Briefwahlstimmen gut zulegen – die Grünen rückten ihr somit zwar auf 149 Stimmen nahe, Erste blieb aber die Volkspartei.

Auch das Gesamtergebnis der Landtagswahl vom Sonntag ist nun komplett. Die am Montag von der Bezirkswahlbehörden ausgewerteten rund 90.000 Briefwahlstimmen haben den Mandatsstand noch deutlich geändert: SPÖ und Grüne haben nun jeweils ein Mandat mehr als nach der Urnenwahl – zulasten von FPÖ und KPÖ. Eine schwarz-grüne Mehrheit gibt es damit aber immer noch nicht.

Koalitionsvarianten

Laut dem Montagabend veröffentlichten Ergebnis inklusive Briefwahl und Wahlkarten aus "fremden" Wahlkreisen lautet die Sitzverteilung im nächsten steirischen Landtag: ÖVP 18 (plus 4), SPÖ 12 (minus 3), FPÖ 8 (minus 6), Grüne 6 (plus 3), KPÖ unverändert 2 und Neos 2.

Unverändert blieben damit aber die möglichen Koalitionsvarianten: Anders als im Bund – wo gerade darüber verhandelt wird – haben ÖVP und Grüne (mit zusammen 24 von 48 Mandaten) keine Mehrheit im Landtag. Mit den Neos als Dritten dabei wären es zwar 26 – aber das ist für eine ohnehin schwierige Dreierkombi eine schwache Basis. Auch ÖVP und FPÖ zusammen hätten jetzt nur mehr 26 Mandate – während ÖVP und SPÖ, wenn sie weiter zusammenbleiben, mit 30 Mandaten satt abgesichert wären. Eine realistische Koalition ohne den Wahlsieger – die ÖVP mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer – gibt es nicht. (red, APA, 25.11.2019)