ORF-Radioprogramme zum Nachhören – etwa Ö1 – gibt es schon eine kleine Ewigkeit, nun bündelt der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine bestehenden Audioangebote in einer gemeinsamen Plattform unter radiothek.orf.at. ORF-General Alexander Wrabetz erklärte die Radiothek zum ersten Schritt hin zur großen ORF-Streamingplattform ORF On, doch die Radiothek wurde unabhängig davon schon vor Jahren konzipiert – aber der Rechtsweg dorthin dauerte.

Die ORF-Radiothek ging nach langem Rechtsweg am Dienstag on air.
Foto: Screenshot ORF Radiothek

Mehr als drei Jahre lag das digitale ORF-Projekt beim Bundesverwaltungsgericht und war dem ORF willkommene Argumentationshilfe, dass die Genehmigung neuer Angebote viel zu aufwendig und schwerfällig sei. Medien- und Wettbewerbsbehörde müssen solche neuen Angebote prüfen, wenn der ORF Rundfunkgebühren dafür einsetzen will. Sie untersuchen, ob diese Dienste im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags sind und ob sie den Markt verzerren. Geht das Verfahren in die zweite Instanz zum Bundesverwaltungsgericht, kann es doch etwas länger dauern.

Die Radiothek ist, wie die TVthek, ein Projekt von ORF-Onlinechef und Technikvizedirektor Thomas Prantner, zugleich Aufsichtsratschef der ORF-Onlinetochter.

Für seine Onlinetochter, die ORF.at betreibt, hat der ORF gerade einen neuen Geschäftsführerjob ausgeschrieben, der das Projekt ORF-Player umsetzen soll. Der Player soll unter dem Titel ORF On Streamingangebote des ORF, auch alleine für das Netz produziert, in verschiedenen Channels von Kids bis Kultur, von Info bis Sport bündeln. TVthek und Radiothek werden integriert, ebenso das künftig auch mit Gebühren finanzierte Filmstreaming-Bezahlportal Flimmit des ORF. (fid, 26.11.2019)