Der Krebs-Analysecomputer von Toshiba.

Foto: Toshiba

Viele Mediziner sind sich einig, dass eine der besten Maßnahmen gegen Krebs die Früherkennung der Erkrankung ist. Viele Varianten der Krankheit sind in frühem Stadium mit sehr guten Heilungschancen therapierbar. Ein neuer Computer von Toshiba soll Vorsorgeuntersuchungen erheblich erleichtern.

Das von dem japanischen Elektronikhersteller zusammen mit dem nationalen Krebsforschungsinstitut an der Universität Tokio entwickelte Gerät soll 13 Krebsarten mit 99-prozentiger Genauigkeit erkennen können. Dazu reicht als Untersuchungsgegenstand ein Tropfen Blut.

Bessere Erkennung, geringere Kosten

Der medizinische Apparat untersucht die Konzentration von Mikro-RNA-Molekülen, die von Krebszellen abgesondert werden. Die Methode ist an sich nicht neu, jedoch habe man den bisher höchsten Erkennungsgrad erreicht und gleichzeitig die Analysezeit und Kosten gesenkt. Zwei Stunden lang soll die Auswertung dauern.

Erkennen kann der Rechner laut Japan Times Krebs in Speiseröhre, Magen, Darm, Gallengang, Pankreas, Eierstöcken, Prostata, Blase, Leber, Lunge und Brüsten. Ebenso sollen bösartige Gewächse im Bindegewebe (Sarkome) als auch bestimmte Gehirntumore (Gliome) identifiziert werden können. Die Kosten für eine Untersuchung sollen für Patienten künftig bei 20.000 Yen (rund 170 Euro) oder weniger liegen.

Toshiba plant eine Kommerzialisierung seiner Erfindung innerhalb der nächsten Jahre. Der klinische Testbetrieb des Analysegeräts soll bereits 2020 beginnen. (red, 26.11.2019)