Einer der größten Apple-Händler des Landes: Hofer.

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Hofer und Apple – eigentlich passen die beiden Firmen nur schwer zusammen. Aber der Lebensmitteldiskonter hat es in den vergangenen vier Jahren geschafft, einer der größten Apple-Händler des Landes zu werden. Dafür brauchte es keine ausgefeilte Strategie, es reicht aus, ältere Apple-Geräte zu vergleichsweise günstigen Preisen abzuverkaufen. Wurden bisher hauptsächlich iPhones angeboten, geht Hofer im aktuellen Weihnachtsgeschäft einen Schritt weiter: Erstmals werden auch die Apple Watch und Airpods verkauft.

Elektrohandel und Mobilfunker leiden

Ein Angriff auf Elektroketten und Apple-Händler, die nur schwer mit den Preisen von Hofer mitkönnen und so Umsätze verlieren. Aber auch heimische Mobilfunker sind nicht besonders glücklich über den iPhone-Verkauf beim Diskonter, da sie seit einigen Jahren Handys teurer verkaufen, um so die Kundenabwanderung zu Billiganbietern zu kompensieren.

Apple hat auch etwas von seiner neuen Vertriebsschiene. Das Unternehmen wird so ältere Geräte los und erreicht Zielgruppen, die es normalerweise nicht erreicht. Offiziell wird Hofer allerdings nicht direkt von Apple beliefert, der Lebensmittelhändler muss bei Zwischenhändlern einkaufen.

iPhones und iPads

Hofer verkauft das iPhone 7 um 379 Euro, das iPhone 7 Plus kostet 439 Euro, und das iPad schlägt mit 299 Euro zu Buche. Die iPhones werden offen für alle Netze angeboten. Apple selbst verkauft die Geräte nicht mehr. Allerdings können Käufer das Streamingangebot Apple TV+ ein Jahr kostenlos nutzen. Die Apple Watch Nike Series 3 GPS (42 mm) ist um 229 Euro zu haben, die Apple Watch Series 3 GPS (38 mm) um 199 Euro.

Die Airpods sind mittlerweile Teil der Popkultur.
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Die Airpods (zweite Generation) sind um 139 Euro zu haben – bei Apple kosten die drahtlosen Kopfhörer 179 Euro. Als Apple 2016 die Airpods erstmals vorstellte, erntete das Unternehmen noch Spott für das Design, das ob seiner Ästhetik verhöhnend als "Zahnbürstenaufsatz" bezeichnet wurde. Drei Jahre später sind die Airpods omnipräsent und inzwischen Teil der Popkultur sowie ein Statussymbol. Überhaupt sind Wireless-Kopfhörer der Renner im aktuellen Weihnachtsgeschäft. Das zeigt sich auch bei Hofer, der eigene Geräte anbietet, die den Airpods sehr ähnlich sehen.

Hofer bringt der Apple-Abverkauf einerseits neue Kunden in die Filialen und andererseits Unterstützung für seinen Mobilfunker Hot, der vor rund fünf Jahren an den Start ging und Bewegung in den Mobilfunkmarkt brachte. Seit Jänner 2015 konnte Hot 920.00 Kunden gewinnen und ist hinter A1, Magenta und "3" der viertgrößte Anbieter des Landes. (red, 27.11.2019)