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Der US-Computer-Konzern Dell muss wegen Lieferproblemen von PC-Chips durch Intel trotz guter Nachfrage nach Computern bei seiner Umsatzprognose zurückrudern. Nun werde der Umsatz für das laufende Geschäftsjahr (bis Anfang Februar 2020) zwischen 91,8 und 92,5 Mrd. US-Dollar (83,3 bis 83,9 Mrd. Euro) erwartet, teilte Dell Technologies in der Nacht zu Mittwoch mit.

Zusätzlich belasten die Handelsstreitigkeiten das Geschäft mit Servern, in China und bei großen Kunden ist die Nachfrage im dritten Quartal deutlich gesunken. Im Sommer war der Konzern noch von 93 bis 94,5 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das dritte Geschäftsquartal wies Dell einen Umsatz von 22,9 Mrd. Dollar aus, ein Plus von 1,2 Prozent.

Umstieg auf Windows 10

Intel hatte jüngst eingeräumt, im PC-Geschäft den Nachfrageschub vor dem Auslaufen der Unterstützung des noch oft eingesetzten Betriebssystems Windows 7 unterschätzt zu haben. Intel arbeite daran, die Produktion hochzufahren, rechnet für das vierte Quartal aber weiterhin mit Engpässen, hieß es. Microsoft lässt Mitte Jänner die Unterstützung für Windows 7 auslaufen. Deswegen steigen viele Unternehmen noch schnell auf Windows 10 um und tauschen dabei oft auch gleich die Hardware aus.

Dell war erst Ende vergangenen Jahres nach mehr als fünfjähriger Abwesenheit an die Börse zurückgekehrt. Gründer und Chef Michael Dell hatte den einst weltgrößten PC-Hersteller 2013 zusammen mit Finanzinvestoren für rund 25 Mrd. Dollar gekauft und von der Börse genommen. Dadurch – und durch die 67 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Speicherspezialisten EMC – entstand allerdings ein erheblicher Schuldenberg, dessen Last auch die Rückkehr an die Börse abbauen sollte. (APA, 27.11. 2019)