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Brillante Ballbuben fallen nicht vom Himmel.

Foto: Action Images via Reuters/COULDRIDGE

London – Jose Mourinho hat sich nach dem 4:2-Heimsieg von Tottenham Hotspur in der Champions League gegen Olympiakos Piräus per Handschlag und mit einer Umarmung bedankt – allerdings nicht beim Torschützen Harry Kane, sondern bei einem geistesgegenwärtigen Ballbuben. "Ich liebe intelligente Ballbuben, wie ich auch einer war", sagte Mourinho dem Sender BT Sport.

0:2 lag Tottenham bei Mourinhos Champions-League-Comeback bereits zurück. Der Portugiese wechselte schon nach einer halben Stunde den zuletzt kaum noch berücksichtigten Christian Eriksen ein. Nach einem Treffer von Dele Alli (45.+1) ging es mit einem 1:2-Rückstand in die Pause. Und dann rückte am Dienstagabend der junge Mann an der Seitenlinie in den Fokus. Blitzschnell warf er in der 50. Minute den Ball zurück zum Einwurf, Sekunden später erzielte Kane das 2:2.

"Ich war ein brillanter Ballbub als Kind. Und dieses Kind heute war brillant. Er liest das Spiel, versteht das Spiel und gibt eine wichtige Vorlage", erklärte Mourinho, der erst in der Vorwoche als neuer Tottenham-Coach vorgestellt worden war.

Einmal in Fahrt, setzte der 56-Jährige zu einer regelrechten Lobeshymne an. "Er ist nicht da, um auf die Tribüne, das Flutlicht oder die Schals zu schauen. Er lebt das Spiel und spielt es sehr gut", sagte Mourinho nach seinem zweiten Sieg im zweiten Match als Coach der Spurs, die nun vorzeitig im Achtelfinale der Champions League stehen. Er habe den Buben noch in die Umkleidekabine einladen wollen, erzählte Mourinho BBC Radio 5 Live. "Aber da war er schon weg."

Matchwinner und Rekordmann

Kane avancierte mit seinem Doppelpack – er traf auch noch zum 4:2-Endstand – zum Matchwinner und Rekordmann in der Champions League: Er benötigte nur 24 Spiele, um 20 Tore in der Champions League zu erzielen. Damit unterbot er die bisherige Bestmarke von Juventus-Stürmer Alessandro Del Piero, der das nach 26 Partien geschafft hatte.

"Unser Start war enttäuschend", sagte Kane. "Das Tor unmittelbar vor der Pause hat dann das Momentum verändert. Wir haben gewusst, dass wir nicht schlechter spielen konnten, als wir es in der ersten Hälfte getan hatten." (APA, 27.11.2019)