Präsident Geingob hat schon gewählt.

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Windhuk – In Namibia werden am Mittwoch der Präsident und die Abgeordneten des Parlaments neu gewählt. Rund 1,4 Millionen Wahlberechtigte waren in dem südwestafrikanischen Land zu der Abstimmung aufgerufen, bei der der amtierende Präsident Hage Geingob von der regierenden Swapo-Partei mit Stimmeneinbußen rechnen muss. Der 78-jährige Staatschef hat zehn Gegenkandidaten.

Geingob gab seine Stimme früh am Morgen in einer Schule in der Hauptstadt Windhuk ab. Er zeigte sich optimistisch für eine Wiederwahl, sagte aber auch: "Sollte ich verlieren, würde ich das akzeptieren – ich bin ein Demokrat." Die Wahl sei "nicht das Ende der Welt", sagte Geingob. "Wir nehmen nur unser demokratisches Recht wahr."

Die South West Africa People's Organisation (Swapo) ist seit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika im Jahr 1990 ununterbrochen an der Macht. 2014 kam Geingob auf einen Stimmenanteil von 87 Prozent. Angesichts einer schweren Wirtschaftskrise und von Korruptionsvorwürfen wird nun aber mit einem Stimmenrückgang für den Präsidenten und die Swapo gerechnet.

Erstmals weibliche Kandidatin

Die namibische Opposition ist zersplittert. Um die Parlamentsmandate bewerben sich 15 Parteien. Gegen Geingob treten zehn weitere Kandidaten an, darunter mit Esther Muijangue erstmals eine Frau, sowie der 62-jährige Ex-Zahnarzt Panduleni Itula, der als unabhängiger Bewerber antritt. Seit 1994 verfügt die Swapo über eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament – und kann damit Verfassungsänderungen beschließen. Die 4.200 Wahllokale sollten bis 20.00 Uhr (MEZ) geöffnet bleiben. (APA, 27.11.2019)