Drei Burschen mussten sich am Donnerstag am Wiener Landesgericht verantworten.

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Wien – Nach einem Gewaltexzess auf der Donauinsel, bei dem ein 36-Jähriger von drei Burschen schwer verletzt wurde, ist ein 15-Jähriger am Donnerstag am Wiener Landesgericht rechtskräftig zu 15 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er dem Opfer 2.000 Euro bezahlen und ein Antigewalttraining absolvieren. Gegen die beiden anderen Angeklagten wird am 20. Dezember weiterverhandelt.

Zwei 15-jährige gebürtige Tschetschenen und ein 19-Jähriger mit afrikanischen Wurzeln waren am 15. April 2019 auf den Mann losgegangen, weil dieser sich mit der minderjährigen Cousine des 19-Jährigen verabredet hatte. Das Mädchen hatte den Mann über ein Wohnungsinserat kennengelernt. Seine Wohnung vermietete er ihr zwar nicht, aber dafür bat er sie ungeachtet des beträchtlichen Altersunterschieds um ein Date. Was die 16-Jährige einerseits irritierte, aber auch neugierig machte. Daher ging sie darauf ein.

Treffen mitbekommen

Das Umfeld des Teenagers bekam von dem Treffen Wind. Ihr älterer Cousin und die beiden 15-Jährigen legten sich in der Nähe zur ausgemachten Zeit auf die Lauer und folgten den beiden. Obwohl der 36-Jährige mit dem Mädchen lediglich spazieren ging und es zu keinem übergriffigen Verhalten oder gar aus ihrer Sicht unerwünschten Berührungen kam, wurde der Mann schließlich von den Verfolgern attackiert.

Der nunmehr bereits rechtskräftig verurteilte 15-Jährige näherte sich und bat den Mann zum Schein um eine Zigarette, die der Nichtraucher nicht bieten konnte. Darauf verpasste ihm der 15-Jährige einen Faustschlag ins Gesicht. Als sich der 36-Jährige mit einer bereits gebrochenen Nase an einem Zaun festklammerte, ging der zweite 15-Jährige auf ihn los. Schließlich prügelten alle drei gemeinsam auf ihn ein, "dass er so etwas nicht mehr macht", wie einer von ihnen nun einem Schöffensenat (Vorsitz: Martina Frank) erläuterte. Es gehöre sich nicht, "dass sich ein älterer Mann mit einer 16-Jährigen trifft". Man habe ihm "eine Lektion erteilen wollen", fügte einer der Jugendlichen hinzu.

Der Schwerverletzte musste im Spital behandelt werden. Er erlitt neben der unverschobenen Nasenbeinfraktur Serienrippenbrüche und einen Riss der rechten Niere. Außerdem trat Luft aus seiner linken Lungenhälfte aus. (APA, 28.11.2019)