Der "Super Ravo Zapper" kommt in einer schmucken Box. Er wird von der NLS Informationstherapie GmbH um 630 Euro feilgeboten. Das klingt zunächst ein wenig teuer, erst wer sich den "Super Ravo Zapper" genauer ansieht, der wird den Preis zu schätzen wissen. Der "Super Ravo Zapper" ist im Rahmen von "Frequenztherapien" einzusetzen und ersetzt offenkundig Arzt und Arznei. Geschäftsführer Herbert Eder, der auch ein "Institut für Informationsmedizin" leitet, klärt uns auf: "Im Super Ravo Zapper sind 100 Therapieformen eingespeichert." Die zu behandelnde Krankheit ist per Auswahltaste ganz einfach auszuwählen, der Zapper ist so einfach zu Bedienen wie eine TV-Fernbedienung:  Programm 1 wird bei  "Übersäuerung" angewählt, bei Borreliose wählt man 18, einen Kater nach übermäßigem Alkoholgenuss bändigt die Schwingung auf Speicherplatz 44, das Programm 65 wählen wir, wenn uns Flatulenzen quälen, "bösartige Geschwüre" brummen ganz starke Frequenzen auf Programmplatz 99 weg. Das kann man sich auch leicht merken. 

Vorher hatten Sie Bauchschmerzen und nun Kopfweh? Einfach umschalten!
Foto: Getty Images/iStockphoto/gpetric

Programm Nummer 99 brummt bösartige Tumore weg

In einem eigenen Forum können Anwender Fragen zum "Super Ravo Zapper" stellen. Eine Anfrage aus Spanien zur Therapie mit dem Gerät wegen der Diagnose Gebärmutterkrebs wird flott beantwortet: Das Programm 99 sei zwar eine probate Standard-Therapie bei bösartigen Tumoren, man würde aber gerne individuell helfen: "Wir fliegen nach Madrid und testen über F-Scan die Viren bzw. Bakteriensituation aus und erstellen dann direkt vor Ort die richtigen Programme für Ihren Super-Ravo-Zapper, individuell abgestimmt. Kostenpunkt: € 500,-- zuzüglich Flugkosten." Eders schnelle Onkologie-Einsatzgruppe ist flexibel und günstig. 

NLS Informationsmedizin GmbH

"Wir sind in jeder Lebenskrise für sie da"

Auch über ein kleines Kontaktformular auf der Webseite des "Super Ravo Zappers" kann mit den Informationsmedizinexperten unbürokratisch Kontakt aufgenommen werden, sollte es mit bösartigen Tumoren pressieren oder sonstwo zwicken: Der Header weckt Vertrauen: "Wir sind in jeder Lebenskrise für Sie da."   

Lebenskrisen dürften dem führenden österreichischen Vertreter der Informationsmedizin nicht ganz fremd sein. Eder, der sich auf seiner Webseite als Prof. Dr. h.c. Herbert Eder vorstellt, sorgte Anfang des Jahres 2019 für Schlagzeilen, als er mit seiner Eder Beteiligungs GmbH als Betreiber von Asylheimen eine Millionenpleite hinlegte. Da ist es beruhigend, einen Doktortitel für "Traditionelle Medizin" der Venlo Universität in den Niederlanden in der Tasche zu haben und auf eine "Professur an der Staatlichen Universität von Kirkistan" (sic!) verweisen zu können. "Kirkistan" findet man nicht einmal in Zentralasien auf der Landkarte, aber egal: Bei Professor Eder und seinem Zapper sind wir mit unserem Zipperlein oder unseren Tumoren auf der sicheren Seite. (Christian Kreil, 19.12.2019)   

Leuchtende Augen-Faktor: ★★★★★

Schwiegermutter-Geschenk Tauglichkeits-Faktor: ★★★★★

Umtauschgefahr-Faktor: ★☆☆☆☆