Die NGO Pfotenhilfe befürchtet, dass die ausgemusterten Pferde irgendwo "in dunklen Stallboxen dahinvegetieren".

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Lochen am See – Nach dem Aus für das Projekt einer berittenen Polizei hat die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe am Donnerstag angeboten, die nicht mehr gebrauchten Rösser zu übernehmen. Sie könnten auf dem Hof der Organisation im oberösterreichischen Lochen bei Freigang und Herdenanschluss ihr Auslangen finden, so das Angebot.

"Das Leiden dieser Tiere muss jetzt ein Ende haben. Das darf aber sicher nicht bedeuten, dass sie bei Fiakern oder sonst wo in dunklen Stallboxen dahinvegetieren", sagt Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. Sie bietet "rund um die Uhr die freie Wahl zwischen Ställen und großzügigen Koppeln und Weiden" und dass die Tiere im Herdenverband das Leben genießen könnten und "nicht Schreien oder Knalltrainings ausgesetzt" wären.

Neos fordern Kostenaufstellung

Innenminister Wolfgang Peschorn hatte am Mittwoch das Ende des Prestigeprojekts seines Vorgängers Herbert Kickl (FPÖ) verkündet. Die Investitionen seien "erheblich" gewesen, der Betrieb "mit hohen laufenden Kosten verbunden".

Wie viel Kosten die Polizeipferde tatsächlich verursachten, will nun die Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper in einer parlamentarischen Anfrage an das Innenministerium wissen. Sie erkündigt sich über Personal-, Betriebs- und Anschaffungskosten für Pferde, Equipage und Ausrüstung. Im Zuge der Diskussionen über die berittene Polizei hatte der "Kurier" im Sommer von bis dahin rund 2,5 Millionen Euro an Aufwendungen berichtet. Außerdem will Krisper wissen, was mit den Pferden jetzt geschieht. (APA, 28.11.2019)