Was sich in diesem Haus in Ruinerwold über Jahre ereignet hat, ist weiterhin unklar.

Foto: AFP/ANP/WILBERT BIJZITTER

Ruinerwold – Im Fall einer jahrelang isoliert lebenden Familie in den Niederlanden gibt es neue Vorwürfe gegen den Vater. Der 67-Jährige werde verdächtigt, zwei seiner drei ältesten Kinder sexuell missbraucht zu haben, berichtete die niederländische Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Diese Kinder hätten nicht auf dem Bauernhof im Dorf Ruinerwold gelebt.

Der Niederländer und ein 58 Jahre alter Österreicher werden verdächtigt, sechs heute junge Erwachsene neun Jahre lang auf dem abgelegenen Hof festgehalten zu haben. Der mysteriöse Fall war im Oktober öffentlich geworden, als ein 25-Jähriger in einer Kneipe um Hilfe gebeten hatte. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass der 67-Jährige tatsächlich der Vater der sechs Kinder auf dem Hof ist. Die Mutter war 2004 in Zwolle gestorben, so die Staatsanwaltschaft.

Prozess startet am 21. Jänner 2020

Dem 67-Jährigen werden auch Geldwäsche und Freiheitsentzug vorgeworfen. Er und der Österreicher werden verdächtigt, vor zehn Jahren einen 69-jährigen Mann aus Österreich in dem Ort Meppel für mehrere Monate festgehalten zu haben. Weitere Details dazu wurden nicht bekanntgegeben.

Beide Verdächtigen müssen sich erstmals am 21. Jänner bei einer Vorbereitungssitzung vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft erwartet jedoch nicht, dass die Ermittlungen bis dahin abgeschlossen sind. (APA, 28.11.2019)