Mit dem Bau des Shopping-Quartiers Lienz wird nun erst 2021 begonnen werden.

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Das Projekt soll auf einer Liegenschaft unweit der Innenstadt entstehen.

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Die Entwickler des Frunparks Parndorf wollen im ersten Quartal 2020 zu bauen beginnen.

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Eigentlich sollte am Shopping-Quartier Lienz schon gebaut werden. Das 13.000 m² große Grundstück zwischen B 100 und Messinggasse – bisher teils Grünfläche, teils Parkplatz – ist schon länger im Besitz des Entwicklers SES, der Bau mit 10.000 m² an Retailflächen und einem Hotel sollte 2020 fertig werden.

Keine zwei Baustellen gleichzeitig

Allerdings wird unweit dieser geplanten Baustelle gerade der Lienzer Bahnhof zum "Mobilitätszentrum" umgebaut und erweitert, samt Park-and-Ride-Anlage und neuem Busterminal. Weil sich somit gleich zwei Großbaustellen direkt an der B 100 in der Osttiroler Bezirkshauptstadt ergeben hätten, hat die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik die Spar-Tochter SES ersucht, den Bau des Shopping-Quartiers nach hinten zu verschieben. Diese willigte schließlich ein. "Eine funktionierende Verkehrsführung ist sowohl für den Bau als auch für den Betrieb des Shopping-Quartiers wichtige Voraussetzung. Die Verschiebung fällt uns nicht leicht, weil nun nach langer Verfahrensdauer ein rechtskräftiger Baubescheid vorliegt. Die Bitte der Stadt ist für uns jedoch absolut nachvollziehbar, weshalb wir dieser auch letztendlich nachkommen", so Vorstandschef Marcus Wild.

Die Zeit bis zum Baustart, der nun voraussichtlich erst Anfang 2021 erfolgen wird, will man nun für "architektonische Optimierungsmaßnahmen" nutzen. "Bürgermeisterin Blanik hat dahingehend noch einige Wünsche geäußert, die wir jetzt noch einfließen lassen, damit sich das Gebäude noch harmonischer in das Stadtbild einfügt", erklärt Wild.

Refurbishments sind in Mode

Das Shopping-Quartier Lienz ist das einzige derzeit noch in der Pipeline befindliche neue Einkaufszentrum. Denn in den vergangenen Jahren wurde es immer schwieriger, Widmungen zu bekommen. So sind die für nächstes Jahr angekündigten Eröffnungen allesamt entweder Refurbishments bestehender Center, oder es handelt sich um Fachmarktzentren bzw. Erweiterungen von solchen. Im burgenländischen Kittsee wurde beispielsweise vor wenigen Tagen der erste Bauteil des Projekts K2, einer Erweiterung des bestehenden Fachmarktzentrums K1, feierlich eröffnet. Der zweite Bauteil soll dann im kommenden März eröffnet werden.

Die auf Retail spezialisierte Rutter-Gruppe hat derzeit zwei Projekte laufen, einerseits die Revitalisierung des Einkaufszentrums Taborland in Steyr (dessen Wiedereröffnung für Herbst 2020 geplant ist) sowie die Modernisierung des EKZ Cyta in Innsbruck. Zehn neue Shops wurden kürzlich eröffnet, weitere sollten 2020 folgen.

Parndorf: Frunpark soll kommen

Vergleichsweise viel in Sachen Neuentwicklung tut sich noch in Parndorf. Wie berichtet, hat Entwickler Erlinger bereits mit dem Bau der "Pado Galerien" begonnen, einer Erweiterung des bestehenden FMZ Pado. Eröffnet werden soll im Herbst 2020.

Neben zahlreichen anderen Mietvertragsabschlüssen kann Erlinger mittlerweile auch einen solchen mit der Modekette H&M vorweisen. Das ist besonders interessant, denn H&M war schon im August 2018 als einer der Ankermieter in dem mit den Pado Galerien stark konkurrierenden Projekt Frunpark Parndorf genannt worden. Dass H&M nun also bei Erlinger einzieht, sollte die Entwicklung des Frunparks eigentlich stark infrage stellen.

Umso überraschender ist es, dass Josef Anreiter, der den Frunpark im Auftrag belgisch-niederländischer Investoren umsetzen will, nun auch einen Baubeginn für das kommende Frühjahr ankündigt. Im Gespräch mit dem STANDARD spricht er von einem Baustart im ersten Quartal 2020 und einer ersten Teileröffnung im Herbst desselben Jahres. Man darf gespannt sein. Ob es bereits Mieter gibt, und wenn ja, welche, verrät Anreiter zurzeit nicht.

Viele sehr kleine Projekte

Daneben ist in Parndorf noch ein "Outdoor Center" geplant, dessen Realisierung laut Roman Schwarzenecker vom Standortberater Standort & Markt aber noch etwas dauern dürfte. An weiteren in Österreich noch geplanten Projekten nennt Schwarzenecker das FMZ Oberwart, die gerade laufende Erweiterung des Einkaufszentrums Thayapark in Waidhofen/Thaya um 7000 m² und ein geplantes Fachmarktzentrum in Grieskirchen – sowie natürlich das geplante "KaDeWe" der Signa-Holding in Wien, am Standort des Leiner-Hauses in der Mariahilfer Straße. Insgesamt habe man aber etwa 60 Projekte unter Beobachtung, "viele davon aber sehr klein oder sehr vage". (Martin Putschögl, 3.12.2019)