Keine Abkühlung in Sicht, auch nicht im kommenden Jahr.
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New York – "Der Planet Erde schwitzt weiter in unerbittlicher Hitze": So fasst die US-Wetterbehörde (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA) ihre Daten zum laufenden Jahr zusammen. Insgesamt – Stand Ende Oktober – wird 2019 wohl als das zweitheißeste Jahr in die Langzeitstatistik eingehen, die die NOAA seit 1880 führt.

Nur um 0,09 Grad Celsius werde der Rekord des Jahres 2016 verfehlt, auch wenn einzelne Monate laut NOAA heißer als je zuvor waren. Wichtiger als kleine Ausschläge nach oben oder unten ist aber ohnehin der mittel- bis langfristige Trend. Und der spricht eine klare Sprache: Acht der zehn heißesten Jahre in der knapp 140 Jahre umspannenden Statistik gehören zur aktuellen Dekade. Neben 2016 und 2019 rangieren noch 2015, 2017, 2018, 2014, 2010 und 2013 unter den "Top Ten".

Überblick

Laut NOAA war es 2019 fast überall auf der Welt wärmer als im Durchschnitt. Besonders stark machte sich das in Alaska, dem Nordwesten Kanadas, Zentralrussland sowie im südlichen Afrika, Madagaskar, Australien und Asien bemerkbar. Kühler als im Durchschnitt war es nur in Teilen der USA und im Süden Kanadas – Kälterekorde wurden allerdings nicht aufgestellt.

Etliche anhaltende globale Trends machen Forschern weiter Sorgen: Dazu zählen die geringe Ausbreitung der Eisdecke in Arktis und Antarktis, extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Wirbelstürme sowie der hohe Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem Kohlendioxid.

Auch die Aussichten für 2020 verheißen keine Besserung: Nach Einschätzung von Wissenschaftern dürfte Ende nächsten Jahres das Klimaphänomen El Niño wieder in der Pazifikregion auftreten. Das alle paar Jahre in unregelmäßigen Abständen auftretende Phänomen geht mit wärmeren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik einher. In der Folge verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit die Wetterbedingungen. Zu den Folgen zählen etwa Überflutungen in Südamerika, Dürren in Australien und Missernten in Indien, wie die Geschichte gezeigt hat. (red, APA, 29. 11. 2019)