Osé von Lora DiCarlo.

Foto: Lora DiCarlo

Osé heißt ein spezieller Vibrator eines US-Start-Ups, der Anfang des Jahres für Kontroversen sorgte. Das Spielzeug, das noch nicht erschienen ist, wurde auf der Elektronikmesse CES vorgestellt und gewann dort eigentlich einen Innovationsaward im Bereich "Robotik und Drohnen". Der wurde jedoch zurückgezogen – und später wieder vergeben. Gleichzeitig entfachte das Gerät eine Debatte über Geschlechterdiskriminierung in der Tech-Branche.

Nun ist es soweit – der Vibrator des Start-Ups Lora DiCarlo kann nun vorbestellt werden. Er verspricht durch die gleichzeitige vaginale und klitorale Stimulation besonders intensive Orgasmen. Erfinderin Lora Haddock erzählte Medien, dass sie sich, nachdem sie selber einen solchen erlebte, entschieden habe, ihren bisherigen Job als US-Marineoffizierin aufzugeben und ein Start-Up zu gründen. Bei der Herstellung habe das Unternehmen moderne Forschung zu weiblicher Lust miteinbezogen.

Robotikexperte

Haddock gibt laut "Engadget" an, zunächst kein Gerät gefunden zu haben, das einen gemischten Orgasmus ermöglicht, weswegen sie sich an einen Robotikexperten an der Oregon State University wandte, um ihr bei der Konzeption zu helfen. Nach neun Monaten habe es den ersten Prototypen gegeben. Dann bewarb sich Haddock für den Innovationspreis und für einen Ausstellungsplatz bei der CES – beides wurde zunächst auch gewährt.

2020 mit Sextech

Die CTA, der Veranstalter der CES, der in der Vergangenheit ein gespanntes Verhältnis zu Sextech hatte, nahm den Award aber wieder zurück, mit der Begründung, es handle sich um ein sexuelles Produkt. In der Vergangenheit wurden solche in einer weiteren Messe, die parallel stattfand, präsentiert, weswegen man traditionell eher strikt mit Unternehmen umgeht, die Sextech präsentieren wollen.

Trotzdem löste die Entscheidung eine Debatte aus, denn erst ein Jahr zuvor wurden beispielsweise Sexroboter ausgestellt. Im Mai wurde der Award schließlich wieder vergeben. Die CTA kündete an, 2020 im Testlauf Sextech wieder zu erlauben.

Das Gerät ist eher im Premiumsegment angesiedelt und wird 290 US-Dollar kosten. Auslieferungen sind in 4-6 Wochen zu erwarten. Erste Testerinnen zeigten sich bisher beeindruckt. (red, 30.11.2019)