Die Begeisterung hält sich bei der Austria in Grenzen. Trotz hoher Zahlungen an Agenten mangelt es dem Kader an Qualität.

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Wien – Red Bull Salzburg hat im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis 30. Juni 2019 einen Umsatz von knapp über 119 Millionen Euro und ein positives Jahresergebnis nach Steuern von 23,726 Mio. Euro erzielt. An diese Beträge kommt kein anderer österreichischer Club heran, wie aus den von der Fußball-Bundesliga am Freitag veröffentlichten Zahlen herauszulesen ist.

Rapid brachte es in der Vorsaison laut Bundesliga auf ein Budget von 50,745 Mio. Euro und einen Gewinn von 180.000 Euro, dahinter kam die Austria mit einem 38,763-Mio.-Etat und einem 2,286-Mio.-Gewinn. Auf den weiteren Plätzen folgten Sturm Graz (18,94 Mio./89.000) und der LASK (15,303 Mio./1,252 Mio.).

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Auch beim Personalaufwand liegt Salzburg mit 51,75 Mio. Euro deutlich vor Rapid (22,278), der Austria (14,576), Sturm Graz (10,757) und dem LASK (7,704) an der Spitze. Für Zahlungen an Agenten und Spielervermittler wendeten die Bullen 967.000 Euro auf und wurden dabei von der Austria (1,502 Mio.) und Rapid (1,391 Mio.) übertroffen.

Die Salzburger stehen in punkto Eigenkapital mit 44,045 Mio. Euro ebenfalls am besten da, weisen aber auch ein Fremdkapital von 24,323 Mio. auf. Bei den Wiener Clubs stellen sich die Relationen vor allem aufgrund der Stadion-Kredite anders dar: Rapid hat ein Eigenkapital von 15,106 Mio. und ein Fremdkapital von 45,109 Mio. Euro, die Austria 4,309 Mio. Euro Eigenkapital und 76,175 Mio. Fremdkapital. Der LASK verzeichnet ein Eigenkapital von 213.000 Euro, dafür ein Fremdkapital von 7,715 Mio. Euro.

Negatives Eigenkapital bei drei Vereinen

Ein negatives Eigenkapital vermeldeten die Admira (minus 1,148 Mio.), der SKN St. Pölten (minus 886.000) und TSV Hartberg (minus 33.000). Das vergangene Geschäftsjahr schlossen neun der zwölf Oberhaus-Vereine mit einem Gewinn ab, negativ bilanzierten die Admira (minus 389.000), der WAC (minus 141.000) und der SV Mattersburg (minus 44.000).

In der 2. Liga sieht die finanzielle Lage vor allem bei Spitzenreiter Austria Klagenfurt trist aus. Die Kärntner weisen bei einem Anlagevermögen von 40.000 und einem Umlaufvermögen von 205.000 Euro ein negatives Eigenkapital von 3,64 Mio. und ein Fremdkapital von 3,885 Mio. Euro auf. Das vergangenen Geschäftsjahr brachte ein Minus von 1,858 Mio. Euro.

Schwierige Lage in der zweiten Liga

Der zweite Aufstiegsaspirant SV Ried hält bei einem negativen Eigenkapital von 262.000 Euro und einem Fremdkapital von 4,013 Mio. Die vergangene Saison wurde mit einem 2.000-Euro-Defizit abgeschlossen. Nicht einfach scheint die Lage auch bei Austria Lustenau (negatives Eigenkapital 415.000/Fremdkapital 955.000), dem Kapfenberger SV (579.000/2,384) und Vorwärts Steyr (326.000/521.000) zu sein.

Erst gar keine Daten angegeben hat der FC Blau-Weiß Linz. Deshalb werde beim Senat 5 ein Verfahren eingeleitet, kündigte die Bundesliga an. Gemäß den Lizenz- und Zulassungsbestimmungen müssen alle Mitglieder der beiden höchsten Spielklassen die Eckdaten ihres geprüften Jahresabschlusses per 30. Juni der Liga zur Veröffentlichung melden. (APA; 29.11.2019)