Rapid macht in Pasching alles richtig.

Foto: APA/EXPA/REINHARD EISENBAUER

Die erfolgreiche Mannschaft ...

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... und Trainer Didi Kühbauer lassen sich feiern.

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Pasching – Der LASK hat den möglichen Sprung an die Tabellenspitze am Ende deutlich verpasst. Die Linzer unterlagen zum Abschluss der 16. Runde am Sonntag zu Hause Rapid 0:4 (0:1). Den Wienern gelang damit die Revanche für die 1:2-Heimniederlage im August. Die zuletzt erfolgsverwöhnten Oberösterreicher schlugen aus dem 1:1 von Leader Salzburg bei der Admira kein Kapital.

Drei Tage nach der Aufstiegsparty in der Europa League riss beim LASK eine sieben Ligaspiele andauernde Siegesserie. Nach Toren von Christoph Knasmüllner (34.), Taxiarchis Fountas (67.), Petar Filipovic (Eigentor/84.) und Aliou Badji (93.) verlor der Athletik-Sport-Klub national erst zum zweiten Mal nach einem 0:1 gegen den WAC (6. Runde).

In der mit 6.017 Zuschauern ausverkauften Paschinger Arena siegte nicht die bessere, aber die effizientere Mannschaft. Beide Teams trennen in der Tabelle nun zehn Punkte. Der LASK liegt zwei Zähler hinter Salzburg. Der Tabellenvierte Rapid feierte den bereits sechsten Saison-Auswärtssieg.

Intensive Partie

Eine vor allem wegen des Einsatzes von LASK rasant anlaufende Partie lieferte in der 3. Minute den ersten Aufreger. Rapid-Goalie Richard Strebinger war aber entscheidend gegen Dominik Frieser und beim folgenden Nachschuss dran. Es folgte die von beiden Trainern vorausgesagte, intensive Partie, in der sich beide Teams neutralisierten.

Die ersatzgeschwächten Hütteldorfer kamen selten in die Linzer Gefahrenzone. Wenn, dann aber gefährlich. Wie Fountas, dessen Kopfball nach Knasmüllner-Maßflanke zu zentral geriet (19.). Ansonsten fehlten klare Torchancen, in der 34. Minute jubelten die Gäste aber doch: Einen schnellen Einwurf von Stefan Schwab spielte Fountas auf Knasmüllner quer, der nur noch einschieben musste (34.). Es war ein strittiges Tor. Die überrumpelten Linzer hatten den Einwurf für sich beansprucht.

Unmittelbar danach hatte Rapid Glück. Frieser köpfelte an die Querlatte, Marko Raguz scheiterte im Nachschuss an Strebinger (36.). Der junge Stürmer traf zwei Minuten später an Strebinger vorbei, stand beim Zuspiel von Thomas Goiginger aber hauchzart im Abseits. Auch Michorl scheiterte nach dem Seitenwechsel an der Latte (56.).

Rot für Goiginger

LASK-Coach Valerien Ismael versuchte den Umschwung mit einem Doppelwechsel – Samuel Tetteh für Frieser, Rene Renner für Marvin Potzmann – herbeizuführen (61.). Seine Truppe erarbeitete sich Halbchancen, Philipp Wiesinger traf die Außenstange. Rapid gelang die Vorentscheidung. Nach einer LASK-Ecke leitete Schwab den Konter ein, Ljubicic steckte auf Fountas durch, der vor Schlager kühlen Kopf bewahrte und sein neuntes Saisontor erzielte (67.).

Viele hohe Bälle wurden in der Folge nicht zum Erfolgsrezept für die Linzer. Die Gäste, bei denen Lion Schuster sein Bundesliga-Debüt feierte (80.), schlugen nach Rot für Goiginger wegen Kritik (81.) noch zweimal zu. Petar Filipovic verlängerte einen Schwab-Freistoß ins eigene Tor (84.), ehe auch noch Joker Badji aus einem weiteren Konter traf (93.). (APA, 1.12.2019)

Fußball-Bundesliga – 16. Runde:
LASK – SK Rapid Wien 0:4 (0:1)
Pasching, Raiffeisen-Arena, 6.017 (ausverkauft), SR Gishamer.

Tor:
0:1 (34.) Knasmüllner
0:2 (67.) Fountas
0:3 (84.) Filipovic (Eigentor)
0:4 (93.) Badji

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Potzmann (61. Renner) – Goiginger, Raguz (76. Klauss), Frieser (61. Tetteh)

Rapid: Strebinger – Sonnleitner, Dibon, Barac – Arase, D. Ljubicic (80. Schuster), Grahovac, Ullmann – Schwab – Knasmüllner (90. Murg), Fountas (73. Badji)

Rote Karte: Goiginger (81./Kritik)

Gelbe Karten: Frieser, Michorl, Trauner bzw. Ljubicic, Sonnleitner, Arase, Schwab, Badji

Stimmen:

Valerien Ismael (LASK-Trainer): "Das 1:0 hat uns aus der Bahn geworfen. Wir haben gehadert, auch mit dem Schiedsrichter und das bis in die zweite Hälfte mitgeschleppt. Die Höhe des Ergebnis ist völlig übertrieben, weil es den Spielverlauf nicht reflektiert. Aber es gibt so Spiele, wo du zwei Stunden spielen kannst und der Ball will nicht rein. Es hat uns heute an Frische gefehlt. Wir haben alles versucht, waren die bessere Mannschaft, und die Leistung hat gepasst. Heute ist alles gegen uns gelaufen, aber das haut uns nicht um. Wir sind Sportler und nehmen das an."

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Ein unglaublicher Sieg, ein schöner Tag für uns. Jetzt müssen wir auch zu Hause in die Spur finden. Heute haben wir genau das Richtige gemacht, das 1:0 fiel zur rechten Zeit. Wir haben generell die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht und sehr gut verteidigt, denn der LASK ist eine Mannschaft, die dir alles abverlangt. Mit Blick voraus ist es für uns sehr wertvoll, den LASK schlagen zu können. Wir wollen in den letzten Spielen bis zur Winterpause vorn dabei bleiben."

Peter Michorl (LASK-Spieler): "Wir wurden deutlich unter Wert geschlagen. Jeder hat gesehen, dass wir zweite Hälfte klar die bessere Mannschaft waren. Rapid hat sich hinten reingestellt, wir haben hochkarätige Chancen nicht genutzt. Die Effizienz war der ausschlaggebende Faktor."

Richard Strebinger (Rapid-Tormann): "Wir haben aus sechs Torchancen vier Tore gemacht. Das ist natürlich Weltklasse. Wichtig war, dass wir immer in den richtigen Momenten die Tore gemacht haben."

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