Wenn sich alte und neue Versionsnummern von Windows in die Quere kommen, muss Microsoft mogeln.

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Es gibt viele Möglichkeiten, unterschiedliche Generationen der gleichen Software voneinander abzugrenzen. Da wäre zunächst einmal der Griff zu einer fortlaufenden Versionsnummer – wie wohl gebräuchlichste Option. Ebenfalls beliebt ist die Wahl beliebiger Namen – prominente Beispiele hierfür wären etwa Windows XP oder Windows Vista. Oder aber man greift zu Jahreszahlen, um auch gleich eine Verbindung zum Veröffentlichungsjahr herzustellen. Eine Variante davon ist auch noch eine Monatsziffer anzufügen, vor allen wenn man mehrere große Veröffentlichungen vornimmt.

In die Ecke gespielt

Bei Microsoft hat man über die Jahre so ziemlich alle diese Ansätze ausprobiert, und das führt nun zu einer etwas verzwickten Situation. Da die vergangenen Windows-10-Updates nach dem aktuellen Jahr/Monat-Schema die Versionsnummern 1803, 1809, 1903 und 1909 getragen haben, stünde als nächstes eigentlich 2003 an. Das Problem dabei: Mit dem Windows Server 2003 gibt es schon seit langem ein Microsoft-Betriebssystem, das sehr ähnlich heißt – damals noch rein nach dem Veröffentlichungsjahr benannt.

Um eine Verwechslung zu vermeiden, hat sich Microsoft nun kurzerhand dafür entschieden, bei der Versionsnummer zu schummeln. Die nächste Windows-10-Ausgabe soll die Version 2004 tragen. Dies geht aus einem Blogeintrag von Microsoft zur aktuellsten Testversion hervor. Und so wird Windows 10 2004 also rund 17 Jahre nach Windows Server 2003 erscheinen.

Abwarten

Die Entwicklung der neuen Betriebssystemversion scheint jedenfalls bereits recht weit fortgeschritten zu sein. Den Teilnehmern des Windows 10 Insider Programms rät Microsoft auf den "Slow Ring" umzusteigen, wenn sie weiter Testversionen für Windows 10 2004 erhalten wollen. Über den "Fast Ring" sollen hingegen schon kommende Woche die ersten Testversionen für die darauffolgende Windows-Version, die für Herbst 2020 anvisiert wird, veröffentlicht werden. Für Windows 10 2004 wird man sich in den kommenden Wochen hingegen auf Bugfixes konzentrieren, die Freigabe dürfte dann frühestens im März erfolgen. (red, 2.12.2019)