Opposition und Nichtregierungsorganisationen werfen dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic immer wieder ein autoritäres Amtsverständnis sowie die Einschränkung der Pressefreiheit vor.

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Belgrad – In Serbien hat der staatliche Kabelanbieter Posta NET den regierungskritischen Regionalsender N1 aus seinem Angebot genommen. Die Geschäftsführung sei an einer Verlängerung des Vertrages mit N1 nicht interessiert gewesen, teilte der TV-Sender am Montag auf seiner Website mit.

N1 gilt als regierungskritischer Sender, der über einige für Behörden und Politiker äußerst unbeliebte Themen berichtete – etwa die Korruptionsvorwürfe gegen den serbischen Innenminister Nebojsa Stefanovic wegen eines Waffengeschäfts oder dessen Studium an einer praktisch nicht existierenden Fakultät sowie über Plagiatsvorwürfe gegen Finanzminister Sinisa Mali. N1 berichtete außerdem regelmäßig über die seit einem Jahr andauernden Proteste von Regierungsgegnern.

Posta NET ist im Besitz der staatlichen Post. Opposition und Nichtregierungsorganisationen werfen dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic immer wieder ein autoritäres Amtsverständnis sowie die Einschränkung der Pressefreiheit vor. Der Bürgerombudsmann Zoran Pasalic bezeichnete den steigenden Druck auf serbische Medien zuletzt als "unerträglich". Im Ranking zu Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" (ROG) verlor Serbien im vergangenen Jahr 14 Plätze. (APA, 2.12.2019)