Das Angebot von Amazon ist ein äußerst breites, kaum ein Thema zu dem sich bei dem Online-Händler nicht ein passendes Produkt finden lässt. Möglich wird dies nicht zuletzt durch die Kooperation mit Drittanbietern. Doch genau diese Zusammenarbeit bringt das Unternehmen nun scharfe Kritik ein.

Trivialisierung des Massenmords

Über Amazon wurden mehrere Produkte mit Motiven aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verkauft. Neben Weihnachtsschmuck in Stern- oder Glockenform, fanden sich entsprechende Bilder auch auf Flaschenöffnern. Abgebildet waren etwa jene Bahngleise, über die die Gefangenen in das Vernichtungslager transportiert wurden. Rund 1,1 Millionen Menschen – vor allem Juden und Jüdinnen – wurden zwischen 1940 und 1945 in Auschwitz ermordet. Der Ort gilt weltweit als Symbol für den Holocaust.

Entdeckt wurde das Ganze von der offiziellen Gedenkstätte in Auschwitz, die daraufhin Amazon via Twitter zur Entfernung dieser Produkte aufforderte. "Der Verkauf von Weihnachtsschmuck mit Bildern von Auschwitz scheint nicht angemessen", kritisierte die Gedenkstätte. Auschwitz als Flaschenöffner sei "verstörend und respektlos".

Der Online-Händler kam dieser Aufforderung zwar relativ rasch nach, doch bald zeigte sich, dass das Problem größer als zunächst angenommen ist. So fanden andere Nutzer auch ein Mousepad mit Aufnahmen von Auschwitz sowie weiteren Christbaumschmuck. Die KZ-Gedenkstätte übte denn auch scharfe Kritik an Amazon, der Verkauf solcher Produkte sei "verstörend und respektlos" heißt es.

Richtlinien

Gegenüber CNN sieht Amazon die Verantwortung allerdings bei anderen: Alle Verkäufer müssten sich an die eigenen Richtlinien halten, das sei hier ganz klar nicht der Fall gewesen. Einer Amazon-Sprecherin zufolge sollen Händlern, die gegen die Anordnungen verstoßen, Konsequenzen drohen. Sie gab bekannt, dass sämtliche beanstandeten Produkte entfernt worden seien.

Amazon ist dabei übrigens nicht der einzige Händler, der mit solchen Problemen zu kämpfen hat. So werden einige der erwähnten Motive auch über Wish.com vertrieben. Die Gedenkstätte hofft, "dass die Reaktion ähnlich wie bei Amazon sein wird". (red, 2.12.2019)